Kinderschutzbund-Äußerung: SPD strikt gegen Verkürzung der Sommerferien

Kinderschutzbund-Äußerung: SPD strikt gegen Verkürzung der Sommerferien

21. Dezember 2020

Bildungspolitikerin Wild und sozialpolitische Sprecherin Rauscher: Vorschlag des DKSB-Präsidenten ist nicht zielführend und wenig hilfreich - Stattdessen sollte Homeschooling im Januar endlich tadellos funktionieren, ansonsten muss Kultusminister Piazolo seinen Hut nehmen

Die SPD-Fraktion lehnt den Vorschlag des Kinderschutzbund-Vorsitzenden Heinz Hilgers entschieden ab, die Schulen bis Ende Januar komplett geschlossen zu lassen und dafür die Sommerferien zu verkürzen. Die bildungspolitische Sprecherin Margit Wild erklärt: "Es darf nicht passieren, den Quasi-Hausarrest im nasskalten Januar um drei Wochen zu verlängern, um die Kinder dafür im warmen Sommer, wenn das Ärgste der Pandemie hoffentlich vorbei ist, länger in der Schule sitzen zu lassen." Der bayerische Kultusminister Piazolo sei jetzt in der Verantwortung, dass das Homeschooling bis zum Schulbeginn startklar gemacht wird. "Die Schülerinnen und Schüler haben in diesem Jahr schon so viel verpasst. Es darf nicht passieren, dass das Schuljahr noch mehr durcheinander gewirbelt wird. Die oberste Maxime muss sein, dass Piazolo die Plattformen endlich in den Griff bekommt und richtigen Distanzunterricht ermöglicht. Wenn er das nicht schafft, muss er seinen Hut nehmen und gehen."

Falls die Infektionszahlen im Januar weiterhin hoch sein sollten und der eingeschränkte Regelbetrieb in den Kitas weiterhin als nötig angesehen werden sollte, fordert die sozialpolitische Sprecherin Doris Rauscher, die auch Vorsitzende des Sozialausschusses im Landtag ist, eine Ausweitung der Notbetreuung sowie eine Kostenerstattung für Eltern, die diese nicht oder nur eingeschränkt nutzen. "Es darf nicht sein, dass die Kitas wieder komplett dicht gemacht werden - das wäre eine Katastrophe auch für das Kindeswohl", betont Rauscher. "Gleichzeitig brauchen die Kitaleitungen eine klare Ansage seitens der Staatsregierung, wer Anspruch hat auf Betreuung. Momentan herrscht vielerorts völlige Verunsicherung. Und: Die Eltern, die ihre Kinder zuhause lassen, müssen die Betreuungskosten ohne Wenn und Aber erstattet bekommen." Dazu kommt: „Die Schließung für einen weiteren Monat kann nicht die Lösung sein, denn neben dem Verlust von Bildungsinhalten führt Abgehängtheit zu Strukturlosigkeit, psychischen Beeinträchtigungen und im schlimmsten Fall zur Kindeswohlgefährdung – bei den Kitakindern, aber auch bei den Schulkindern. Auch das muss bei den Gesamtüberlegungen mit in den Blick genommen werden!“

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