Distanzunterricht für die Kleinsten kaum zu bewältigen

Distanzunterricht für die Kleinsten kaum zu bewältigen

11. Januar 2021

Schüler der ersten Klasse sollen Hausaufgaben abfotografieren und an Teams-Konferenzen teilnehmen - SPD-Bildungspolitikerinnen schreiben Brandbrief an Piazolo

Die bildungspolitischen Sprecherinnen Dr. Simone Strohmayr und Margit Wild wollen eine möglichst schnelle Rückkehr zum Wechselunterricht an Bayerns Schulen und einen kindgerechten Zugang zu digitalen Inhalten in der Primärstufe. In einem Brief an Kultusminister Michael Piazolo zum heutigen (11. Januar) Beginn des Distanzunterrichts wenden sich die SPD-Bildungspolitikerinnen dagegen, dass pädagogische Aufgaben an die Eltern delegiert werden. „Gerade für die Kleinsten ist es nicht möglich, den Distanzunterricht ohne die Hilfe der Eltern zu bewältigen“, sagt Strohmayr. Ihre Kollegin Margit Wild befürchtet: „Hier werden Kinder, deren Familien nicht unterstützen können, einfach abgehängt.“

Anlass für den Brief ist ein Arbeitsplan für einen Grundschüler der ersten Klasse, den die Eltern der SPD-Landtagsfraktion zugeleitet haben. Demnach wird Folgendes verlangt: Abgabe der Hausaufgaben durch Abfotografieren und Hochladen im Einzelchat, Teilnahme an Teams-Konferenz sowie eine Übungsphase, in der Inhalte wie Kopfrechnen selbständig umgesetzt, wiederholt und kontrolliert werden sollen. „Mit Verlaub, ohne Eltern können die Grundschülerinnen und -schüler diese Aufgaben nicht meistern“, schreiben die Bildungspolitikerinnen. Sie fordern einen einheitlichen Plan für die Umsetzung der digitalen Unterrichtsinhalte.

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