Kabinett: SPD kritisiert völlig unangebrachte Selbstzufriedenheit des Bildungsministers

12. Januar 2021

Expertinnen Wild und Strohmayr: Schülerinnen und Schüler, Eltern und Lehrkräfte sind nach wie vor überfordert und allein gelassen - Piazolo muss klar stellen, wie er Bildungsgerechtigkeit erreichen will

Die Bildungsexpertinnen der BayernSPD-Landtagsfraktion Dr. Simone Strohmayr und Margit Wild sind erstaunt und verärgert über die unangebrachte Selbstzufriedenheit, die der Bildungsminister Piazolo in der heutigen Kabinettsitzung an den Tag gelegt hat. Wild fasst zusammen: "Schülerinnen und Schüler, Lehrerinnen und Lehrer sowie Eltern sind nach wie vor verunsichert. Niemand weiß, wie es weitergeht. Einige Schülerinnen und Schüler fallen mehr durchs Raster denn je. Und der Kultusminister klopft sich strahlend auf die Schulter, weil sein Schulportal jetzt mal anderthalb Tage überraschenderweise halbwegs so funktioniert hat, wie es soll?" Das sei absolut nicht ausreichend. "Piazolo muss darlegen, wie er die Schülerinnen und Schüler erreichen will, die jetzt mehr denn je durchs Raster fallen. Hier muss sichergestellt werden, dass diese sowohl Endgeräte bekommen als auch diese bedienen können", so Wild.

Ihre Kollegin Strohmayr, die ebenfalls gleichzeitig Fraktionsvizin ist, ärgert sich über die Selbstverständlichkeit, mit der der Kultusminister bereits mit der Unterstützung der Eltern rechnet. "Grundschülerinnen und Grundschüler sollen Online-Meetings besuchen und ihre Hausaufgaben abfotografieren. Welcher Siebenjährige kann das ohne Unterstützung der Eltern? Hier muss schnell eine Lösung gefunden werden. Die Eltern dürfen nicht auf unbestimmte Zeit in die Rolle der Hilfslehrerin oder des Hilfslehrers gedrängt werden."

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