Wirtschaftspolitische Sprecherin Annette Karl: Es braucht kurzfristige finanzielle Hilfen und langfristige Öffnungsstrategien - Schon vor Pandemie gebeutelte Innenstädte müssen aus der Krise kommen
Die wirtschaftspolitische Sprecherin der BayernSPD-Landtagsfraktion Annette Karl hat die Umsetzung eines 5-Punkte-Aktionsplans auf Landesebene zur Unterstützung des Einzelhandels in der Pandemie gefordert. "Die Pandemie setzt dem Einzelhandel heftig zu, inklusive des Wegfalls des so wichtigen Weihnachtsgeschäfts. Erst seit wenigen Tagen gibt es zumindest eine Click&Collect-Lösung", so Karl. "Wir fordern daher ein Aktionsbündnis, das sich – gerade auch vor dem Hintergrund der zugespitzten Situation – mit der Zukunft unserer Innenstädte beschäftigt. Was es braucht, sind neben finanziellen Hilfen auch langfristige Lösungen. Verschiedene situationsabhängige Öffnungsszenarien helfen den Unternehmerinnen und Unternehmern, zu planen und so ihr Überleben zu sichern."
Aus Sicht der Wirtschaftsexpertin sei es dringend geboten, dass der Wirtschaftsminister jetzt alle an einen Tisch hole und unter enger Einbeziehung der Kommunen eine Strategie ausarbeite. "Das bedeutet einerseits, dass wir unseren Einzelhändlerinnen und Einzelhändlern kurzfristig durch die Krise helfen müssen – gegebenenfalls mit Zusatzhilfen auf Landeseben. Andererseits braucht es in jedem Fall klare Konzepte für einen Re-Start, sobald es die Infektionszahlen zulassen. Das muss aber jetzt vorbereitet werden! Das sind wir den Unternehmen und den Beschäftigten schuldig", betont die Oberpfälzerin. "Hier müssen etwa tragfähige Online-Konzepte für den lokalen Handel ausgearbeitet werden. Die, anders als es bei großen Plattformen momentan der Fall ist, nicht durch Monopolstellung des Anbieters die völlige Ausbeutung der Händlerinnen und Händler ermöglicht."
Der Wandel, der schon lange vor Corona begonnen habe, müsse jetzt noch dringlicher gestaltet werden. "Zur finanziellen Förderung der Innenstadtentwicklung unterstütze ich den Vorschlag eines Innenstadt- und Ortskernfonds. Damit hier nicht jene, die ohnehin schon unter der Krise zu leiden haben, zusätzlich belastet werden, sollte dieser finanziell vor allem durch jene unterstützt werden, die in der Krise einen deutlichen Umsatzzuwachs verzeichnen konnten. Das ist zuallererst der Online-Handel, ich könnte mir allerdings auch eine Ausweitung vorstellen. Wichtig ist in jedem Fall ein fairer Lastenausgleich."