Sondersitzung Bildungsausschuss: Übertrittszeugnisse abschaffen - Sitzenbleiben und Notenvergabe aussetzen
Bildungspolitikerin Strohmayr fordert zudem, bei Prüfungen Klarheit zu schaffen und Förderunterricht anzubieten
Vor der morgigen (21.01.2020) Corona-Sondersitzung des Bildungsausschusses des Landtags hat die bildungspolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion Dr. Simone Strohmayr Erleichterungen für die bayerische Schülerschaft gefordert: "Die Herausforderungen, mit denen die gesamte Schulfamilie durch die Pandemie konfrontiert wird, sind enorm. Digitaler Unterricht funktioniert teilweise ungenügend, Kinder und Jugendliche aus wirtschaftlich schwachen Familien und leistungsschwache Schülerinnen und Schüler werden abgehängt. In dieser Situation sind weitreichende Anpassungen notwendig."
So appelliert Strohmayr an die Staatsregierung, die Übertrittszeugnisse von der Grundschule auf die weiterführende Schule zumindest in diesem Jahr abzuschaffen. Ein entsprechender Antrag ist im vergangenen Juli im Bildungsausschuss abgelehnt worden. "Wir wollen schon lange, dass die Übertrittszeugnisse abgeschafft werden und die Eltern selbst entscheiden können, auf welche weiterführende Schule das Kind wechseln soll. Die Zeit ist nun mehr als reif, dies endlich umzusetzen!"
Zudem möchte Strohmayr, dass das Sitzenbleiben und die Notenvergabe außer für die Abschlussklassen und die gymnasiale Oberstufe in diesem Schuljahr reduziert beziehungsweise ganz ausgesetzt werden. "Der Distanzunterricht gewährleistet keine gerechte Notenvergabe. Zu viele Faktoren spielen hier für gute oder schlechte Noten eine Rolle. Die einzige gerechte Konsequenz ist, auf die Noten in diesem Schuljahr in den unteren Jahrgangsstufen so weit wie Möglich zu verzichten und Vorrücken auf Probe zu ermöglichen."
Darüber hinaus müssten umgehend Förderangebote für leistungsschwache Schülerinnen und Schüler bereitgestellt werden. "Dazu muss der individuelle Leistungsstand festgestellt werden. Die Ergebnisse sollten aber nicht in Form von Noten in die Zeugnisse mit einfließen, sondern vielmehr dazu benutzt werden, Förderangebote zu organisieren", erklärt Strohmayr.
Die SPD-Fraktion hat einen Fragenkatalog erstellt, der in der Sondersitzung abgearbeitet werden soll.