Stellwerkstörungen München: Elf Zugausfälle am Tag

08. Februar 2021

Markus Rinderspacher fordert höheres Modernisierungstempo

Knapp elf Züge am Tag fallen in Folge von Stellwerkstörungen im S-Bahn-Netz München aus. Das ergibt sich aus einer aktuellen parlamentarischen Anfrage des Münchner SPD-Landtagsabgeordneten Markus Rinderspacher. Demnach sind alleine im Jahr 2019 4.002 Züge in Folge von Stellwerksstörungen ausgefallen, im Jahr zuvor waren es gar 5.371 Züge.

Rinderspacher: „Das S-Bahn-Chaos in München kann nur behoben werden, wenn die Stellwerke endlich umfassend auf Vordermann gebracht werden. Die Stellwerke sind dramatisch in die Jahre gekommen. Störungen an der Leit- und Sicherungstechnik machen in München etwa jede neunte Störung aus.“

In der Antwort auf Rinderspachers Anfrage heißt es, die Digitalisierung der Münchner Stellwerktechnik solle bis Mitte/Ende der 2030er Jahre abgeschlossen sein. Das geht Rinderspacher nicht schnell genug: „Es braucht mehr Investitionen, mehr Tempo und mehr Gründlichkeit. Die überschaubare Modernisierungsgeschwindigkeit wird den Problemen bei aktuell fast 21 Millionen zu leistenden Zugkilometern im Jahr nicht gerecht.“

Laut Antwort von Bayerns Verkehrsministerin Schreyer werden jede Woche knapp vier bis fünf Stellwerkstörungen „kundenwirksam“. Die Behebung einer durchschnittlichen Stellwerkstörung dauere ein bis zwei Stunden. Die häufigsten Ursachen seien Signalstörungen, schadhafte Kabelverbindungen (häufig auch durch die Witterung), Tierverbiss und defekte Gleiskontakte. Im Großraum München seien etwa 130 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für die Instandhaltung der Leit- und Sicherungstechnik verantwortlich.

Im Bereich der Münchner S-Bahn waren 2019 jeden Tag durchschnittlich 821.500 Fahrgäste unterwegs.

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