SPD-Europasprecher Rinderspacher: Bayern ist Europas Stauregion Nummer eins
Autofahrer standen im Jahr 2020 auf Bayerns Autobahnen 21.813 Stunden im Stau, das entspricht knapp 909 Tagen. Das geht aus einer parlamentarischen Anfrage von Landtags-Vizepräsident Markus Rinderspacher hervor. "Trotz des um fast die Hälfte geringeren Verkehrsaufkommens in der Corona-Pandemie waren die bayerischen Autobahnen als zentrale europäische Verkehrsadern auch 2020 vielfach überlastet“, stellt der europapolitische Sprecher seiner Fraktion fest: „Bayern ist Europas Stauregion Nummer eins!"
Rinderspacher fordert, „den wachsenden Lkw-Verkehr verstärkt von der Straße auf die Schiene zu bewegen und die unterschiedlichen Verkehrsträger mit dem Ausbau von Gleisanschlüssen, Umschlaganlagen und Güterverkehrszentren besser zu vernetzen.“ Er kritisiert die CSU-Verkehrsminister in Bund und Land: „Die Blechlawinen auf den bayerischen Autobahnen sind die Folge des vernachlässigten Schienenverkehrs.“
Insgesamt belief sich die bayerische Staustrecke in 2020 auf 46.450 Kilometer in 23.164 Staus, das entspricht durchschnittlich 63 Staus am Tag. "Der bayerische Autobahnstau ist fünf Mal so lang wie die Strecke von München nach San Francisco ", rechnet der SPD-Politiker vor.
Besondere Stauschwerpunkte gab es auf der A 3 (4.964 Staustunden), der A 9 (3.515 Staustunden) und der A 8 (2.744 Staustunden). Rinderspacher fordert auf belasteten Streckenabschnitten den Ausbau intelligenter Verkehrsbeeinflussungsanlagen einschließlich temporärer Standstreifennutzung.