Bildungspolitische Sprecherin Simone Strohmayr: Schreiben der Bezirksregierung Oberbayern wirft Fragen auf - Minister fährt völlig zu Unrecht knallharten Kurs gegenüber Schulen, anstatt ein Konzept zugunsten benachteiligter Schülerinnen und Schüler vorzulegen
Schulleitungen werden von offizieller Seite aufgefordert, festgestellten "Unterricht light" an anderen Schulen in der Faschingswoche zu melden - dafür gibt es schriftliche Belege. Die Bildungsexpertin der BayernSPD-Landtagsfraktion Dr. Simone Strohmayr ist völlig sprachlos: "Erst bekommt das bayerische Kultusministerium über Wochen und Monate keinen gescheiten Distanzunterricht hin. Dann funktioniert der Distanzunterricht endlich halbwegs, und als erste Amtshandlung streicht der Minister den Lehrerinnen und Lehrern und den Schülerinnen und Schülern die dringend benötigten Faschingsferien. Und jetzt wird von offizieller Seite, nämlich von der Bezirksregierung Oberbayern, den Schulleitungen klar gesagt: Meldet Schulen, die diese Woche einen etwas gemäßigteren Kurs fahren! Wenn diese Anordnung ursprünglich vom Ministerium stammt, ist das ein Skandal."
Strohmayr kritisiert den von Minister Piazolo momentan gefahrenen aggressiven Kurs gegenüber Schulen scharf - der Minister hatte Schulen bereits medial mit der Schulaufsicht gedroht, falls der Unterricht in dieser Woche nicht im verlangten Umfang stattfindet. "Die Schülerinnen und Schüler, aber auch die Lehrerinnen und Lehrer, sind erschöpft vom wochenlangen Hin und Her, von nicht funktionierender Software, von Unterricht daheim. Was es gebraucht hätte, wäre ein Konzept gewesen, um benachteiligte Schülerinnen und Schüler aufzufangen: Die Ferien hätten für individuelle Förderung genutzt werden können. Stattdessen fährt der Minister jetzt diesen knallharten Kurs. Das ist unverständlich."