SPD-Landtagsfraktion schreibt Brandbrief an Kultusminister - Bildungssprecherin Margit Wild: Ansehensverlust stoppen
Die SPD-Landtagsfraktion fordert, die Sanierung und konzeptionelle Neuaufstellung der KZ Gedenkstätte Dachau zur Chefsache des Kultusministers zu machen. In einem Brief an Michael Piazolo, der von den bildungspolitischen Sprecherinnen Margit Wild und Dr. Simone Strohmayr, dem kulturpolitischen Sprecher Volkmar Halbleib und dem Sprecher für Strategien gegen Rechts, Florian Ritter unterzeichnet ist, heißt es: "Ziel muss es sein, die KZ Gedenkstätte zu einem internationalen Zentrum für Gedenken und Erinnern, Dokumentation, Forschung, Bildung und Erziehung weiterzuentwickeln."
Die KZ Gedenkstätte Dachau ist einer der wichtigsten Erinnerungsorte an die Nazi-Gräuel in Deutschland und seit Jahren in einem sehr schlechten Zustand. Bereits im Rahmen des Besuchs des amerikanischen Präsidenten Joe Biden im Jahr 2015, damals Vizepräsident, war Kritik laut geworden. Erschwert wird der Neustart durch die sich in der Corona-Krise verschärfenden finanziellen Schieflage. Nicht nachvollziehbar ist auch die vorgesehene Besetzung der Leitung der pädagogischen Leitung.
"Stoppen Sie den Ansehensverlust, die die KZ Gedenkstätte durch die aktuellen Vorfälle zu beklagen hat und sorgen Sie dafür, dass die notwendige Konzeption nun endlich so schnell wie möglich in Angriff genommen wird", erklärt Wild, die auch Mitglied der interfraktionellen Arbeitsgruppe im Landtag zur Gedenkstättenarbeit ist.
Im Einzelnen fordert die SPD-Landtagsfraktion:
Das Gesamtkonzept, das von einer internationalen Expertengruppe erarbeitet werden muss, soll insbesondere beinhalten:
Neugestaltung der Topografie und der räumlichen Infrastruktur für Besucher und Besucherinnen und Mitarbeitende.
Einbeziehung der Neugestaltung bzw. Weiterentwicklung aller Außenlager der KZ-Gedenkstätte Dachau.
Überarbeitung der Ausstellung und der Baracken.
Weiterentwicklung der Bildungsarbeit in Bezug auf internationale Gäste und deren Bedürfnisse.
Weiterentwicklung der Bildungsarbeit in einem Bildungszentrum für Schülerinnen und Schüler.
Verstärkung der Kooperationen mit den ehrenamtlichen Strukturen in Dachau.
Personelle und organisatorische Neuaufstellung der KZ-Gedenkstätte.
"Wir wollen, dass die KZ Gedenkstätte auch in Zukunft ein herausragender internationaler Ort der Bildung und Erziehung für Demokratie und Menschenrechte, für Toleranz und Gemeinsinn ist", erklärt Wild.