Sozialpolitikerin Doris Rauscher fordert mehr Blick auf kindliche Bedürfnisse und klare Maßgaben für den Schutz des Kita-Personals
Nach dem heutigen (25. Februar) Besuch von Sozialministerin Carolina Trautner im Sozialausschuss des Landtags fordert die sozialpolitische Sprecherin und Vorsitzende des Sozialausschusses Doris Rauscher eine klare Priorisierung von Kindern und Jugendlichen bei Öffnungsschritten nach dem Lockdown: „Es kann nicht sein, dass Baumärkte bei uns eine höhere Priorität haben als Kinder und Jugendliche. Ihre Bedürfnisse müssen für die Staatsregierung endlich an erster Stelle stehen - dafür braucht es mehr als kosmetische Nachbesserungen beispielsweise für Jugendliche, sondern klare Perspektiven, wann sie wenigstens ein Stück Normalität zurückbekommen. All das ist die Ministerin uns heute leider schuldig geblieben – verwiesen wird stattdessen auf den Gesundheitsminister und seine Pläne. Als hätte das Sozialministerium keinen eigenen Plan!“
Im Fokus der Debatten stand für Doris Rauscher insbesondere auch die aktuellen Regelungen zur Kindertagesbetreuung: „Hier wurde der zweite Schritt vor dem ersten gemacht – das ist für die Beschäftigten in den Kitas eine Zumutung. Seit Montag dürfen alle Kinder wieder zurück in die Kita, ohne, dass es seitens der Staatsregierung schon klar formulierte und praxisnahe Konzepte gäbe für den Schutz der Erzieherinnen und Erzieher. Es gibt immer noch keine detaillierte Schnellteststrategie, es gibt immer noch Probleme bei den wöchentlichen Reihentestungen, es kommen immer noch viel zu oft kranke Kinder in die Einrichtung und außer zwei FFP2-Masken pro Mitarbeiter gibt es keine weiteren Schutzmöglichkeiten“, kritisiert Sozialpolitikerin Rauscher. „Erzieher und Erzieherinnen werden so aufgerieben zwischen den Interessen von Familien, Kindern und der Wirtschaft. Eine vollständige Öffnung ohne klares Schutzkonzept ist schlicht verantwortungslos!“
Rauscher fordert daher ein klares Konzept für den eingeschränkten Regelbetrieb: „Solange das Kita-Personal kein Impfangebot bekommen hat, braucht es klare Regeln: Nur wirklich gesunde Kinder sollten die Kita besuchen, es werden feste Gruppen gebildet, die Betreuungszeiten können eingeschränkt werden, wenn für die Randgruppenbetreuung das Personal fehlt. Die Schlechterstellung des Kita-Personals gegenüber anderen Berufsgruppen muss ein Ende haben - dazu hat die Ministerin sich heute leider wieder nicht konkret geäußert!“