Passauer Tierskandal: SPD-Anfragen offenbaren eklatantes Behördenversagen

01. März 2021

Tierschutzexpertinnen Ruth Müller und Martina Fehlner: Keine Auskunft über die Betriebe, die die misshandelten Tiere aufgenommen haben - und ein jahrelanges Dulden der Tierquälerei

Eine Anfrage der tierschutzpolitischen Sprecherin Ruth Müller hat eklatantes Behördenversagen im Passauer Tierskandal offenbart. "Wie die Anfrage bestätigt, war den Behörden seit Mai 2020 bekannt, dass nahezu 700 Tiere – von Affen bis Ziegen - aus annähernd 50 Rassen auf dem Hof unzumutbar gehalten werden", so Müller. "Kontrollen haben aber offenbar bereits drei Jahre vorher Verstöße gegen den Tierschutz aufgezeigt - bei Nachkontrollen wurde der Zugang erschwert, das haben die Kontrollinstanzen offenbar ohne weiteres hingenommen und damit verhindert, dass die Tiere ordnungsgemäß versorgt und untergebracht wurden. Erst im Juli 2020 wurde ein Tierhaltungsverbot ausgesprochen und erst im Januar 2021 wurde im Rahmen einer Razzia dieses 'animal hoarding' beendet!"

Eine zweite Anfrage hat ergeben, dass die Staatsregierung bisher keinerlei Auskunft gegeben hat, wer die Tiere aufgenommen hat. Martina Fehlner, ebenfalls Tierschutzexpertin ihrer Fraktion, findet das nicht hinnehmbar: "Womöglich sind also die misshandelten und streng geschützten Lisztäffchen, Goldkopf-Löwenäffchen und verschiedene Kranicharten vom Regen in die Traufe gekommen - denn niemand weiß, ob es ihnen jetzt besser geht und wo die Tiere künftig untergebracht sind. Wir fordern ein Kontrollkonzept für private Tierhaltungsanlagen, damit so eine Tierquälerei nie wieder jahrelang geduldet werden kann."

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