SPD-Abgeordnete Rauscher und Taşdelen: Ankündigungspolitik des Ministerpräsidenten ist mehr als scheinheilig
Anlässlich der heutigen Kinder- und Jugendkonferenz der Bayerischen Staatsregierung zeigt sich der jugendpolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion Arif Taşdelen enttäuscht über fehlende Perspektiven für die Jugendarbeit: „Die Staatsregierung muss endlich aufwachen und erkennen, dass Jugendarbeit einfach unverzichtbar ist. Die Jugendverbände und Einrichtungen der Kinder- und Jugendarbeit fangen Jugendliche auf, die es in der aktuellen Krise besonders schwer haben. Ihre Arbeit ist deshalb momentan wichtiger denn je und braucht endlich verlässliche Öffnungsperspektiven“, so Taşdelen.
Die sozialpolitische Sprecherin und Vorsitzende des Sozialausschusses Doris Rauscher ärgert sich über die "scheinheilige Ankündigungspolitik" des Ministerpräsidenten: "Freitag wird großmundig ein Konzept angekündigt, wieder wird beteuert, dass Jugendliche Priorität haben - und am Ende kommt kaum etwas heraus", so Rauscher. "De facto wird sich für die meisten Jugendlichen auch nach dieser pressewirksamen Aktion des Ministerpräsidenten heute kaum etwas ändern!" Dabei seien die Jugendzentren und Jugendtreffs gerade für hochbelastete Jugendliche als Anlaufstellen immens wichtig.
Die SPD-Landtagsfraktion hatte bereits mehrfach gefordert, im Freistaat verlässliche Perspektiven für die Jugendarbeit zu schaffen, zuletzt in einem Dringlichkeitsantrag am 5. März. Taşdelen: "Außerschulische Kinder- und Jugendarbeit wird von der Staatsregierung bisher vernachlässigt. Dabei ist sie ein wichtiger Teil im Leben junger Menschen. Hier verschenkt die Staatsregierung wertvolle Zeit, um verlässliche Perspektiven für die Öffnung von Jugendzentren, Aktivspielplätzen und weiteren Einrichtungen der offenen Kinder- und Jugendarbeit zu entwickeln."
Der Nürnberger Abgeordnete unterstreicht den unermüdlichen Einsatz der Engagierten in der Jugendarbeit in den vergangenen Monaten: „Die Jugendverbände haben alles dafür getan, ihre Angebote trotz Pandemie aufrechtzuerhalten und niemanden alleine zu lassen. Sie haben Konzepte zum Hygieneschutz erarbeitet und eigene, konstruktive Vorschläge für sichere Öffnungen gemacht. Ein Stufenplan für die Öffnung der Jugendarbeit wäre deshalb auch ein Zeichen der Anerkennung für die unschätzbar wertvolle Arbeit der Jugendverbände und Jugendeinrichtungen.“