SPD fordert Extra-Impfprogramm für Corona-Hotspots in Grenzlandkreisen

SPD fordert Extra-Impfprogramm für Corona-Hotspots in Grenzlandkreisen

15. März 2021

Gesundheitspolitische Sprecherin Waldmann: über 400.000 Impfdosen liegen ungenutzt in bayerischen Lagern, Staatsregierung darf nicht länger zuwarten

Die gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion Ruth Waldmann spricht sich dafür aus, in bayerischen Hotspots beschleunigt zu impfen und dafür bislang ungenutzt lagernde Impfdosen zu verwenden. Damit sollen möglichst schnell die örtlichen Hausärzte beauftragt werden. „Die Situation in den nordöstlichen Landkreisen Bayerns ist sehr bedrohlich. Die Inzidenzwerte sind enorm hoch und steigen schnell weiter an. Jetzt wird es brenzlig und es ist Gefahr im Verzug. Hier darf Gesundheitsminister Holetschek nicht weiter zuwarten, er muss sofort eine Firewall einziehen“, erklärt die stellvertretende Vorsitzende des Gesundheitsausschusses.

Bayern hat laut Robert-Koch-Institut (RKI) aktuell (Stand 15.3., 9 Uhr) eine Impfstoffreserve von 414 342 Dosen. Geliefert wurden 1 962 735 Dosen, verabreicht bislang 1 548 393. Die SPD-Gesundheitspolitikerin verweist auf die von Gesundheitsminister Holetschek vorgestellte neue Softwareplattform OneVac, die Daten zur Lieferwahrscheinlichkeit und zu den Impfkapazitäten liefern soll. „Umso besser kann man jetzt die Impfungen steuern, auch was die Dosen für die zweite Impfung angeht“, so Waldmann. Sie verweist auf einen bekannt gewordenen Fall aus Augsburg, wo es nicht gut funktioniert hat. Vor kurzem war das lokale Impfzentrum nicht ausgelastet und hatte ungeöffneten Impfstoff übrig, der schließlich an die Mitarbeitenden einer namhaften Steuerkanzlei verimpft wurde.

Ministerpräsident Söder und Gesundheitsminister Holetschek hätten beide bereits davon gesprochen, die Impfreihenfolge aufzuweichen und die Notwendigkeit von mehr Impfungen an der bayerisch-tschechischen Grenze eingeräumt. „Wenn das überhaupt irgendwo Sinn macht, dann in den besonders gefährdeten Grenzregionen. Eine weitere Ausbreitung wäre für ganz Bayern gefährlich, deswegen muss die Staatsregierung sofort handeln“, erklärt die Münchner Abgeordnete, zumal für die Einwohnerzahl nur ein Teil der vorhandenen Impfdosen gebraucht würde.

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