Tag des Waldes: Unfälle bei Waldarbeiten in Bayern bleiben auf Rekord-Niveau

19. März 2021

Mehr als die Hälfte der bundesweiten Unfälle passieren im Freistaat – SPD fordert Holzbauoffensive und bessere Beratungsangebote für Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer

Zum Tag des Waldes am 21. März macht die SPD-Landtagsfraktion auf die hohe Anzahl der Unfälle bei Waldarbeiten in Bayern aufmerksam. Wie eine Anfrage der landwirtschaftspolitischen Sprecherin Ruth Müller zeigt, bleiben die Unfallzahlen weiter auf einem sehr hohen Niveau. Demnach gab es im Jahr 2019 (für 2020 liegen noch keine Daten vor) 2.676 Waldunfälle, 14 davon mit tödlichem Ausgang. Damit ist Bayern das Bundesland mit den mit Abstand meisten Waldunfällen, mehr als die Hälfte der Unfälle passieren im Freistaat (siehe hier).

Um dem entgegenzuwirken, müssten die Beratungsangebote für Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer deutlich ausgeweitet werden, so Müller. "Hier gilt es massiv aufzuklären, oftmals sind den Waldbesitzerinnen und Waldbesitzern noch nicht mal die allgemeinen Unfallverhütungsvorschriften für den Waldbau bekannt. Es gibt kaum Weiterbildungen und Schulungen für die Waldarbeiterinnen und Waldarbeiter, kaum Aufklärung und Bildung. Das hat fatale Auswirkungen, wie die hohe Anzahl der Unfälle zeigt." Müller fordert in diesem Zusammenhang, den unverantwortlichen Personalabbau im Forstbereich zu stoppen und stattdessen neues zusätzliches Personal einzustellen. Konkret fordert die SPD-Fraktion in einem Änderungsantrag zum Haushalt, die Schaffung von 50 neuen Personalstellen für Beratungsangebote für die Privatwaldbesitzerinnen und -besitzer.

Außerdem müsse es wieder mehr Wertschätzung für den Rohstoff Holz geben, unterstreicht die forstpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion Martina Fehlner: "Die Preise für Holz sind derzeit im Keller. Dadurch können die Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer weniger Fachkräfte bezahlen. Oftmals erleiden sie schwere Unfälle, weil sie schlicht kein Geld für Personal haben und selbst zur Motorsäge greifen." Die SPD fordert deshalb eine Holzbauoffensive, so soll es etwa besser Zuschüsse beim Bauen mit Holz geben. Auch dazu hat die Fraktion einen Änderungsantrag zum Haushalt eingereicht.

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