Eine halbe Million Impfdosen in Bayern ungenutzt in bayerischen Lagern

Eine halbe Million Impfdosen in Bayern ungenutzt in bayerischen Lagern

25. März 2021

Landtags-Befragung durch Gesundheitspolitikerin Waldmann: Minister weiß nicht, wo sich das Vakzin befindet - Umgehend im Grenzland zu Tschechien impfen

Die gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion Ruth Waldmann fordert Gesundheitsminister Klaus Holetschek auf, sofort den Impfturbo anzuwerfen und die in Bayern lagernden etwa 500.000 Impfdosen umgehend zu verimpfen, insbesondere in Hotspots im Grenzland. Der Minister hatte heute (25.3.) in der Befragung der Staatsregierung in der Plenarsitzung des Bayerischen Landtags gesagt, dass er es sich nicht vorstellen könne, dass so viele Impfdosen ungenutzt seien. Dazu Waldmann: "Die heutige Erklärung des Gesundheitsministers, die gemeldeten Dosen seien wahrscheinlich noch gar nicht an Bayern ausgeliefert, sondern 'höchstens auf dem Lastwagen', trifft nicht zu: die Zahl der ungenutzten Impfdosen wächst seit Wochen täglich weiter an und ist jeden Tag ablesbar!" Laut RKI-Dashboard lagern zwischen 450.000 und 550.000 Impfdosen in Bayern, aktuell (Stand 25.3.) sind es 485.921. "Ich verstehe allerdings, dass der Minister darüber die Fassung verliert, wir können das auch nicht verstehen", erklärt die stellvertretende Vorsitzende des Gesundheitsausschusses.

Bereits vor drei Wochen hatte Ministerpräsident Söder mehr Impfungen im Grenzland zu Tschechien und "Extra-Priorisierung" angekündigt. Passiert ist bisher nicht viel, die Impfquote in der Oberpfalz bei den Erstimpfungen liegt nur bei maximal 13 Prozent, teils weit darunter. "Hier ist große Eile geboten, weil sich die Grenzlandregion sonst zu einem Mutationsgebiet entwickelt. Wenn morgen nicht noch etwas vorangeht, ist bald ein ganzer Monat verloren." Waldmann verweist auch auf dringende Anfragen aus den Regionen, so zum Beispiel auf den Brief des Bezirkstagspräsidenten von Niederbayern mit der dringenden Bitte um mehr Impfstoffe. "Es ist jetzt wirklich höchste Zeit, den Impfturbo anzuschmeißen, denn auch die Hausärzte der Region haben bereits erklärt, dass sie Gewehr bei Fuß stehen", sagt Waldmann.

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