Staatsregierung verschläft WLAN-Ausbau bei Münchner S-Bahn

Staatsregierung verschläft WLAN-Ausbau bei Münchner S-Bahn

31. März 2021

Landtagsvizepräsident Markus Rinderspacher: Nur 5,5 Prozent der Züge ausgestattet - Bayern hinkt anderen deutschen S-Bahnregionen deutlich hinterher

Knapp drei Jahre nach dem ersten WLAN-Pilotprojekt bei der Münchner S-Bahn im April 2018 verfügen heute nur 5,5 Prozent der Züge der S-Bahn München über WLAN. Das sind nur 15 der insgesamt 274 Züge der S-Bahn München. Dies geht aus einer parlamentarischen Anfrage des Münchner Abgeordneten Markus Rinderspacher hervor. Die Münchner S-Bahn ist Teil des verkehrlichen Aufgaben- und Verantwortungsbereichs des Freistaats.

Ministerpräsident Söder hatte im Januar 2018 versprochen, bis 2020 Busse und Regionalzüge in Bayern mit freiem WLAN auszustatten. Landtagsvizepräsident Rinderspacher stellt fest: „Bayern hinkt beim WLAN-Ausbau anderen S-Bahn-Regionen deutlich hinterher. Es gibt noch viel zu tun, bis WLAN als selbstverständlicher Teil der modernen Lebenswelt auch bei der Münchner S-Bahn so selbstverständlich ist wie in anderen Bundesländern.“

So waren bei der Rhein-Main-S-Bahn in Hessen bereits bis Herbst 2019 binnen eines Jahres alle 194 Bahnen mit WLAN ausgerüstet worden, in Stuttgart war der S-Bahn-WLAN-Vollanschluss bereits im Sommer 2019 vollständig umgesetzt.

Die aktuellen Planungen der S-Bahn München sehen laut Rinderspachers Anfrage folgenden Fortschritt vor:

  • Ende 2021: ca. 38 Prozent (entspricht ca. 104 Zügen)
  • Ende 2022: ca. 70 Prozent (entspricht ca. 193 Zügen)
  • Ende 2023: ca. 87 Prozent (entspricht ca. 238 Zügen)

„Es hat ewig gedauert, bis nach Söders Ankündigungen für die Münchner S-Bahn die ersten Schritte erfolgt sind“, sagt Rinderspacher, „jetzt muss nach einer langen Planungsphase die Umsetzung entschlossen, schnell und zuverlässig erfolgen. Kostenloses WLAN im Nahverkehr verbessert dessen Attraktivität.“

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