Söders Impffreigabe: Steuerung nicht aus der Hand geben, Impfaktion für Jugendliche ist dringender

12. Mai 2021

Gesundheitspolitische Sprecherin Ruth Waldmann: Es geht nicht um einen Wettlauf in den Biergarten oder Sommerurlaub, sondern um den Schutz der Menschen - Jugendliche sind am meisten gefährdet und müssen schnell erreicht werden

Die gesundheitspolitische Sprecherin der BayernSPD-Landtagsfraktion Ruth Waldmann kritisiert den heute von Ministerpräsident Söder gebrachten Vorstoß, die Impfpriorisierung für Bayern vorzeitig aufzuheben. "Erneut brät Bayern eine Extrawurst - wozu besucht Söder als Ministerpräsident überhaupt die Impfgipfel in Berlin, wenn er die gemeinsamen Beschlüsse vollständig ignoriert?", so Waldmann. Es gebe keinen Grund für einen Sonderweg, da Bayern längst nicht Spitze bei der Durchimpfung sei, sondern gesundes Mittelmaß unter den Bundesländern.

„Sich jetzt hinzustellen und sinngemäß 'Den Schnellsten gehört die Impfung' zu rufen, während noch längst nicht alle Risikogruppen ihre erste Impfung hatten, ist verantwortungslos. Anstatt einen Schwerpunkt auf die gefährdetsten Gruppen zu legen, gibt die Staatsregierung das Steuer aus der Hand.“ Sie dürfe jedoch die Hände nicht in den Schoß legen, sondern müsse die enorm hohen Inzidenzzahlen bei den jungen Menschen in den Griff bekommen. Dazu gehöre neben einer schnellen Sonderimpfaktion ab 16 auch, die Lehrkräfte innerhalb der Gruppe 3 zu priorisieren. „Das hohe Risiko bei den Jugendlichen ist eine Gefährdung für alle, denn durch hier zu erwartende Infektionsausbrüche gehen die Zahlen für alle wieder rauf und dann kann ohnehin niemand mehr in den Biergarten“, meint die stellvertretende Vorsitzende des Gesundheitsausschusses.

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