Gesundheitspolitische Sprecherin Ruth Waldmann: Stammzellenspenden können Leben retten und werden händeringend gesucht - viele wären bereit, wenn es einfache Gelegenheiten gäbe
Die gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion Ruth Waldmann fordert mit einem Antrag im heutigen (18. Mai) Gesundheitsausschuss, die Corona-Testzentren auch für Proben zur Typisierung von möglichen Spendern zu nutzen. "Stammzellenspenden können Leben retten, etwa wenn Menschen an Leukämie erkrankt sind. Viele Patientinnen und Patienten in Deutschland warten immer noch auf einen passenden Spender oder eine passende Spenderin - die Suche danach gleicht einer Nadel im Heuhaufen. Es wäre daher sinnvoll, die vorhandene Infrastruktur der Testzentren zu nutzen: Ein Wangenabstrich kann einfach und schmerzlos mit einem Wattestäbchen selbst durchgeführt werden. Natürlich als Einladung für den Besucher oder die Besucherin der Testzentren auf rein freiwilliger Basis." Die Menschen sollten jedoch informiert und ermuntert werden und dazu möglichst in allen bayerischen Testzentren gut aufbereitete und leicht verständliche Aufklärung und Information für den Stammzellenabstrich bekommen. Kooperationen mit der DKMS gemeinnützige GmbH (ehemals Deutsche Knochenmarkspenderdatei) oder der Stiftung „Aktion Knochenmarkspende Bayern“ (AKB) wären möglich und sinnvoll.
Für eine Übertragung von gesunden Stammzellen eines Spenders oder einer Spenderin auf einen Patienten oder eine Patientin müssen mindestens neun von zehn bestimmten genetischen Gewebemerkmalen übereinstimmen, deshalb ist es wichtig, dass sich viele Menschen typisieren und sich in eine entsprechende Kartei aufnehmen lassen. Waldmann weist darauf hin, dass gezielte Typisierungsaktionen zur Stammzellenspende in Pandemiezeiten rar geworden sind. "Im Hinblick darauf, dass in den Testzentren jeden Tag eine Vielzahl an Corona-Abstrichen vorgenommen werden, sollten Synergien genutzt und dort auch zusätzlich Typisierung für eine Stammzellenspende angeboten werden. Der zusätzliche Aufwand ist sehr gering, aber für viele Menschen könnte ihre Lebensrettung davon abhängen!“, so die stellvertretende Vorsitzende des Gesundheitsausschusses im Bayerischen Landtag.