Bildungspolitikerin Strohmayr fordert angesichts der aktuellen Zahlen, Demokratieerziehung und Medienbildung an den Schulen stärker zu verankern
Jede sechste antisemitische Straftat, die 2020 in Bayern begangen wurde, wurde von einem Jugendlichen verübt. Wie eine aktuelle Anfrage der Bildungspolitikerin Dr. Simone Strohmayr zeigt, gab es 2020 353 judenfeindliche Straftaten. Die jüngsten Straftäter waren sogar nur zwölf Jahre alt. "Das ist ein erschreckender Befund, der überdeutlich zeigt, dass der Staat hier gegensteuern muss. Wir brauchen mehr Medienbildung und Demokratieerziehung an unseren Schulen", fordert Strohmayr.
Es seien schon lange nicht mehr die Ewig-Gestrigen, die Hass und Parolen gegen Juden verbreiten, stellt Strohmayr fest. Das Durchschnittsalter der Täter und Täterinnen liegt bei 38 Jahren. Etwa die Hälfte der Delikte 2020 wurden im Internet begangen (185). Wobei die Zahlen insgesamt stark angestiegen sind, von 25 im Jahr 2013 auf 187 im vergangenen Jahr. „Das Netz bietet offensichtlich eine ideale Plattform für Straftatbestände wie Volksverhetzung“, stellt Strohmayr fest. Daher sei es unumgänglich, die Medienkompetenz der bayerischen Schüler stärker zu fördern als bisher. Strohmayr fordert: „Wir müssen Jugendliche in die Lage versetzen, Falschinformationen, Hetze und Antisemitismus im Netz zu erkennen", fordert Strohmayr.