Riedberger Horn 2.0: SPD kritisiert drohende Naturzerstörung am Heuberg in den Chiemgauer Alpen scharf

Riedberger Horn 2.0: SPD kritisiert drohende Naturzerstörung am Heuberg in den Chiemgauer Alpen scharf

21. Mai 2021

Fraktionsvorsitzender Florian von Brunn: Streng geschütztes Gebiet ist in Gefahr - Markus Söder läuft in nächsten Naturschutzskandal

Angesichts einer drohenden Naturzerstörung in den Chiemgauer Alpen kündigt der neue Fraktionsvorsitzende der BayernSPD-Landtagsfraktion Florian von Brunn Widerstand an und hat darum einen Antrag in den Landtag eingebracht. "Geplant ist, den Steinbruch am Heuberg in den Chiemgauer Alpen zu erweitern - zehn Millionen Tonnen Gestein sollen in den nächsten 50 Jahren aus dem Berg entnommen werden. Das ist ein massiver Verstoß gegen den Alpenschutz und in den Auswirkungen mit der ehemals geplanten Naturzerstörung am Riedberger Horn vergleichbar. Erneut ist ein streng geschütztes Gebiet in der Alpenschutzzone C in Gefahr - laut Bayerischem Alpenplan ist es streng verboten, hier Eingriffe in die Natur vorzunehmen. Schon der jetzige Abbau ist rechtlich höchst fragwürdig."

Das Gebiet sei, so von Brunn, für den Naturschutz von hohem Wert und Heimat zahlreicher streng geschützter Insektenarten wie dem Alpenbock und bedrohten Vögeln wie dem Uhu und der Felsenschwalbe. Der geplante Eingriff betrifft darüber hinaus zumindest teilweise europarechtlich geschützte Weißseggen-Buchenwälder. Nach Ansicht von Experten erfüllt der rund 400 Hektar große Naturwaldkomplex am Heuberg die Meldekriterien für die europäische FFH- und Vogelschutzrichtlinie.

Der örtliche CSU-Landrat sieht offenbar kein Problem mit der Genehmigung und interessiert sich nicht für den Protest vor Ort - unter anderem durch den bekannten Kletterer Alexander Huber von den Huber-Buam. Von Brunn erwartet vom selbsternannten Alpenschützer Markus Söder, dass er das Projekt stoppt: "Der jetzige Ministerpräsident und damalige Finanzminister konnte nur mit Mühe davon abgehalten werden, am Riedberger Horn die Skischaukel umzusetzen. Erst war er Befürworter des Bauvorhabens, dann vor der Landtagswahl per Kehrtwende plötzlich Umweltschützer. Klar ist für uns: Sollte der örtliche Landrat das Projekt tatsächlich durchwinken, werden wir das sicher nicht widerstandslos hinnehmen."

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