Forstpolitische Sprecherin Martina Fehlner: Klimawandel und Corona haben die Rolle des Waldes verändert - Mehr Personal nötig, um zügigen Umbau zu stemmen
Die SPD-Landtagsfraktion begrüßt die heutige (31. Mai) Forderung nach einer Sachverständigenanhörung zu den Bayerischen Staatsforsten. Die forstpolitische Sprecherin der Fraktion Martina Fehlner betont: "Wir wollen, dass der Freistaat eine echte Vorbild- und Vorreiterrolle bei der Bewirtschaftung seiner Wälder einnimmt. Der Erhalt des Waldes mit seiner hohen Klimaschutzfunktion muss Priorität vor allem anderen genießen. Das muss auch das Projekt 'Forstbetrieb 2030' garantieren."
Die bayerischen Wälder müssten eine zentrale Position in der Klimastrategie des Freistaates einnehmen. Gerade die Staatswälder sollten eine Vorbildfunktion einnehmen, was das Tempo beim Umbau hin zu klimatoleranten Mischwäldern angehe. Fehlner: "Zur Bewältigung dieser anspruchsvollen Mammutaufgabe müssen viel mehr neue Stellen geschaffen werden." Zu einer zukunftsweisenden Klimastrategie gehöre aber auch, dass dafür gesorgt sein müsse, dass Holz aus heimischen Wäldern auch in der Region bleibt und dass der Holzbau weiter gestärkt werde.
Auch müsse die Staatsregierung dafür sorgen, dass die Staatswälder in ihrer Funktion für den Artenschutz und in ihrem Erholungswert für die Menschen gestärkt würden. „Die Rolle unseres Waldes verändert sich. Die Corona-Pandemie hat in der Bevölkerung ein neues Bewusstsein für den Wert der Natur und auch für die Erholung geweckt. Für unzählige heimische Tier- und Pflanzenarten sind die Wälder ein essenzieller Lebensraum."
Die Bayerischen Staatsforsten haben bis zum Jahr 2018 Gewinn abgeschöpft, der nicht in die Wälder reinvestiert wurde, kritisiert die SPD-Forstexpertin. "Das rächt sich jetzt. Gewinnmaximierung kann nicht das Ziel der Bewirtschaftung des Staatswalds sein. Vielmehr müssen die sozialen und ökologischen Aspekte der Bayerischen Staatsforsten verstärkt in den Vordergrund rücken."