SPD kämpft für den Erhalt von Premium Aerotec am Standort Augsburg

SPD kämpft für den Erhalt von Premium Aerotec am Standort Augsburg

15. Juni 2021

Dringlichkeitsantrag morgen im Plenum - Wirtschaftspolitische Sprecherin Karl: Lehnen Zerschlagung entschieden ab - Abgeordneter Güller: 2700 Arbeitsplätze stehen auf dem Spiel

Die SPD-Landtagsfraktion setzt sich für den Erhalt der Airbus-Tochter Premium Aerotec in Augsburg ein. In einem aktuellen Dringlichkeitsantrag, der morgen (16.Juni) dem Plenum des Landtags zur Beratung vorliegt, fordert sie von der Staatsregierung, sich dafür einzusetzen, die Fähigkeit zur Fertigung großer Strukturbauteile des Luftfahrt-Unternehmens in Deutschland zu sichern und die Produktion auf die deutschen Standorte fair zu verteilen. Weiter soll der Freistaat neben der Unterstützung von Hilfsinitiativen der Bundesregierung auch eigene Angebote für das Luftfahrtunternehmen zu machen. Dies sei vor der Nationalen Luftfahrtkonferenz am 18. Juni, auf der die Pläne diskutiert werden sollen, dringend erforderlich.

Die wirtschaftspolitische Sprecherin Annette Karl stellt fest: „Premium Aerotec in Augsburg zeichnet sich durch hohe technische Kompetenz in der zivilen und militärischen Teilefertigung für die Luftfahrt aus und verfügt über hoch motivierte, hervorragend ausgebildete und flexible Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Diese Kompetenzen müssen in Deutschland erhalten bleiben. Wir lehnen deshalb eine Zerschlagung des Standortes Augsburg entschieden ab!“

"Die Konzernspitze der Airbus-Group hat in den letzten Wochen Pläne für eine Umstrukturierung der Produktion bekannt gegeben, die letztlich auf eine Zerschlagung des Augsburger Standorts hinauslaufen. Der dauerhafte Erhalt der Arbeitsplätze von 2700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern würde auf dem Spiel stehen. Deshalb kämpfen wir mit voller Kraft für den Erhalt von Premium Aerotec in Augsburg. Augsburg ist ein Luftfahrtstandort mit einer über 100-jährigen Tradition, die erhalten werden muss", erklärt der Augsburger Abgeordnete Harald Güller.

Die SPD fordert Ministerpräsident Söder auf, seinen markigen Worten wie "Die Luft- und Raumfahrt hat Bayern zu dem gemacht, was sie heute ist. Eine international führende High-Tech-Region mit historisch niedriger Arbeitslosigkeit" Taten folgen zu lassen. Wirtschaftsminister Huber Aiwanger habe mit seinem Hinweis auf einen "Qualitätsinvestor" den völlig falschen Weg genommen. Was wir brauchen, ist der Erhalt des gesamten Standorts Augsburg ohne Zerschlagung und zwar innerhalb des Airbus-Konzerns", so Güller.

Die Staatsregierung soll zudem im Wirtschaftsausschuss zu möglichen Unterstützungsmaßnahmen für Premium Aerotec berichten. Beantwortet werden sollen unter anderem folgende Fragen: Hat Premium Aerotec vom Luftfahrtforschungsprojekt BayLu25 profitiert? Welche weiteren Wirtschaftsförderprogramme hat das Unternehmen in Anspruch genommen und waren die Programme an Arbeitsplatz- und Standorterhalt sowie an Weiterqualifizierungszusagen geknüpft? Wieso wurde das im September im Ministerrat beschlossene "Zukunftsprogramm für Augsburg" mit einem Volumen von 100 Millionen Euro nicht so konzipiert, dass auch Unternehmen wie Premium Aerotec mit einbezogen werden können?

Die Luftfahrtbranche steht vor großen Herausforderungen, wobei die Entwicklung hin zu einer emissionsfreien Luftfahrt eines der wichtigsten Ziele ist. Hier liegt ein wichtiges Potential für den Klimaschutz und für qualifizierte und langfristig sichere Arbeitsplätze in Bayern.

Teilen