240 000 Grundschülerinnen und Grundschüler haben in der Corona-Pandemie nicht schwimmen gelernt

240 000 Grundschülerinnen und Grundschüler haben in der Corona-Pandemie nicht schwimmen gelernt

23. Juni 2021

SPD: Entfallenen Unterricht umgehend aufholen - DLRG und Vereine einbinden - Brief an Kultusminister Piazolo

240.000 Schülerinnen und Schüler an bayerischen Grundschulen haben in vergangenen beiden Jahren nicht schwimmen gelernt, weil die Bäder geschlossen waren. Das entspricht zwei Jahrgängen. Die SPD-Landtagsfraktion setzt sich daher in einem Brief an Kultusminister Michael Piazolo dafür ein, alles dafür zu tun, dass der Schwimmunterricht, der in der vierten Jahrgangsstufe der Grundschule entfallen musste, nachgeholt werden kann. "Wir wollen, dass die Lehrpläne in allen Schularten so ergänzt werden, dass der Schwimmunterricht Priorität hat und ausgefallener Unterricht nachgeholt werden kann, denn jedes Kind muss schwimmen können. Wer als Kind nicht schwimmen lernt, kann es später nicht. Die Zahlen der Badeunfälle in Bayern sind alarmierend!", erklärt die Bildungspolitikerin und Parlamentarische Geschäftsführerin Dr. Simone Strohmayr.

Die sportpolitische Sprecherin Diana Stachowitz verweist auf erschreckende Zahlen der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG), nach denen in Bayern bundesweit die meisten Menschen bei Badeunfällen ertrinken. Demnach waren es 2019 95 und im letzten Jahr 79. "Wir müssen dringend alles tun, um Schwimmunterricht zu ermöglichen. Schwimmen macht nicht nur Spaß, es rettet auch Leben. Daher geht es darum, neben den Schulen auch die DLRG, die Wasserwacht und die vielen Vereine einzubinden und zu unterstützen", erklärt Stachowitz.

Bereits 2019 gab es bei der DLRG und Wasserwacht lange Wartelisten für Schwimmkurse. Die Corona-Pandemie hat dieses Problem jetzt extrem verschärft. Die DLRG verzeichnet 70 Prozent weniger Schwimmprüfungen in nahezu allen Bereichen. Strohmayr und Stachowitz machen Druck, denn es gibt zu wenige Hallenbäder in Bayern und die Freibäder können nur in den Sommermonaten genutzt werden. Deshalb soll der Kultusminister dafür sorgen, dass in den geplanten Sommerschulen der Schwimmunterricht in das Lernprogramm aufgenommen wird und im Herbst bei den Schullandheim-Aufenthalten im Herbst auch "Schulschwimm-Wochen" angeboten werden.

An Unterstützung wird es nicht fehlen: Die DLRG hat im vergangenen Jahr trotz Pandemie 200 neue Schwimmlehrerinnen und Schwimmlehrer ausgebildet und verfügt nun über 2529 ehrenamtliche Fachkräfte.

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