Familienpolitische Sprecherin Rauscher: Bedarf an Hilfen stark gestiegen - Arbeitsbedingungen der Mitarbeitenden verbessern
Der Sozialausschuss hat heute (15. Juli) einer von der SPD beantragten Anhörung zur Situation der Kinder- und Jugendhilfe in Bayern einstimmig zugestimmt. "Die Kinder- und Jugendhilfe steht vor riesigen Problemen, die es schon länger gibt, die aber durch die Corona-Krise verschärft wurden. Ich freue mich, dass CSU und Freie Wähler unsere Intiative aufgreifen. Diese Anhörung wird dazu beitragen, den Beschäftigten und den Kindern gleichermaßen zu helfen", erklärt die Vorsitzende des Sozialausschusses Doris Rauscher.
Studien belegen, dass der Bedarf an Angeboten in der Kinder- und Jugendhilfe seit Ausbruch der Pandemie deutlich gestiegen ist. Es gibt alarmierende Zahlen zur psychischen Belastung von Kindern und Jugendlichen: Zeigten vor Ausbruch der Pandemie etwa 18 Prozent psychische Auffälligkeiten, liegt diese Zahl nun in der Krise bei 31 Prozent. Eine deutliche Zunahme beobachten Forscherinnen und Forscher bei Hyperaktivität, emotionalen Problemen und Verhaltensproblemen sowie psychosomatischen Beschwerden.
Im Vergleich zu anderen Bereichen erfährt die Kinder- und Jugendhilfe in der Corona-Krise wenig öffentliche Aufmerksamkeit, dabei ist gerade hier viel zu tun. Die Arbeitsbedingungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind oft schlecht, sie fühlen sich überlastet, nicht gehört und vergessen, von der Gesellschaft nicht wertgeschätzt. "Die Pandemie hat all diese Probleme zusätzlich verstärkt und aufgrund der Kontaktbeschränkungen, Hygienemaßnahmen und nicht zuletzt auch den Schulschließungen eine Vielzahl neuer Herausforderungen für die Beschäftigten mit sich gebracht", stellt Rauscher fest.