SPD fordert Impfkampagne: Fraktion legt 5-Punkte-Plan „Impfungen für alle“ vor

13. Juli 2021

Fraktionschef Florian von Brunn: Alle Menschen sollen jetzt ein niedrigschwelliges Impfangebot bekommen – Junge Menschen müssen neben Personen mit geringem Einkommen ein Schwerpunkt sein – Informationen in mehreren Sprachen und viel stärker in den sozialen Medien bereitstellen

Angesichts der heutigen (13.7.21) Kabinettsitzung fordert die SPD-Landtagsfraktion eine gezielte Impfkampagne mit fünf Punkten, um alle Menschen zu erreichen, die geimpft werden möchten. Der SPD-Fraktionschef Florian von Brunn betont: "Es ist jetzt wichtig, dass so schnell wie möglich noch viel mehr Menschen geimpft werden. Nur dann sind Personen, die sich nicht impfen lassen können, ausreichend geschützt."

Alle Kinder und Jugendliche ab 12 Jahre müssen bis Ende des Sommerferien ein Angebot zur vollständigen Impfung erhalten haben. Aber auch Menschen mit niedrigeren Einkommen sind bisher zu wenig geimpft. Das WSI (Wirtschaft- und sozialwissenschaftliches Institut) hat dazu eine Studie erstellt. Das Ergebnis: Menschen mit geringem Einkommen sind bisher deutlich seltener geimpft als Menschen mit höherem Einkommen. "Diese Menschen müssen wir jetzt auch erreichen", so von Brunn. "Dafür braucht es niedrigschwellige Informationen in mehreren Sprachen, vor allem auch in den sozialen Medien wie Facebook oder auch über Telegram."

Die SPD-Landtagsfraktion schlägt vor, mit einer gezielten Kampagne alle Menschen in Bayern zu erreichen, die sich gegen Corona impfen lassen möchten - gerade diejenigen, die statistisch bisher ins Hintertreffen geraten. Dazu schlägt sie einen 5-Punkte-Plan vor, der im Einzelnen niedrigschwellige Angebote möglich machen soll.

1. Sonderimpfkampagne für junge Menschen

Viele Kinderärztinnen und Kinderärzte bieten bereits Impfungen für Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren an. Gezielte Impfaktionen in Schulen, Ausbildungsbetrieben, Jugendhäusern und Hochschulen können den Impferfolg beschleunigen. Die SPD-Fraktion fordert, dass jede und jeder ab 12 Jahre die Möglichkeit erhalten soll, sich impfen zu lassen.

2. Impfen ohne Termin an zentralen öffentlichen Plätzen

In Supermärkten, Fußgängerzonen und Einkaufszentren, auf Parkplätzen und auf Marktplätzen sollen mobile Impfteams bereit stehen, die Personen ohne Anmeldung bürokratielos impfen können.

3. Impfoffensive am Arbeitsplatz

Viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer mit gering bezahlten Berufen wurden zu Beginn der Pandemie als Heldinnen und Helden besonders gefeiert - etwa die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Supermärkten. Unter diesen sind aber besonders viele, die bisher noch nicht geimpft wurden. Impfaktionen direkt am Arbeitsplatz könnten diese Personen direkt erreichen. Auch Erntehelferinnen und Erntehelfer können gezielt vor Ort ein unbürokratisches Impfangebot bekommen.

4. Jobcenter und Akteure vor Ort einbinden

In Zusammenarbeit mit Organisationen, Bürgerhäusern, Arbeitsämtern, Jobcentern und Tafeln lassen sich mehr Personen erreichen. Auch mit Kirchen und Moscheen sowie in Unterkünften sind Aktionen vorstellbar.

5. Begleitende Info-Kampagne

Um alle Menschen zu erreichen, braucht es leicht zugängliche Informationen in mehreren Sprachen und auch in einfacher Sprache - insbesondere in den sozialen Medien. Vorstellbar sind auch Dolmetscherinnen und Dolmetscher in Impfteams an stark frequentierten Orten.

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