Auffrischungsimpfung: Staatsregierung muss aus Fehlern der ersten Impfkampagne lernen

Auffrischungsimpfung: Staatsregierung muss aus Fehlern der ersten Impfkampagne lernen

09. August 2021

SPD-Gesundheitsexpertin Ruth Waldmann: Keine Alleingänge mehr - Staatsregierung muss Träger und Organisationen in Planung besser einbeziehen - Menschen mit Behinderung und Pflegebedürftige daheim nicht wieder vergessen

Angesichts der Ankündigungen zu den Corona-Auffrischungsimpfungen von besonders schutzbedürftigen Personen in Einrichtungen fordert die gesundheitspolitische Sprecherin der BayernSPD-Landtagsfraktion Ruth Waldmann die Staatsregierung auf, aus den Fehlern der ersten Impfkampagne zu lernen und die Träger der Einrichtungen ebenso wie die Gesundheitsämter, Impfzentren sowie die Ärzteschaft frühzeitig und gezielt in die Planung einzubeziehen. Waldmann dazu: "Bei der Gestaltung der neuen Impfkampagne darf die Staatsregierung nicht wieder über alle Köpfe hinweg gehen. Söder und seine Gesundheitsministerin beziehungsweise dann sein Minister, haben im letzten Jahr immer wieder plötzliche Verfügungen verkündet, die Träger und Organisationen wurden dabei oft überrumpelt und mit der Umsetzung allein gelassen. Das darf sich bei den Auffrischungsimpfungen nun nicht wiederholen. Bei diesen vulnerablen Personengruppen bieten sich besonders mobile Impfteams an, das muss vor Ort abgestimmt werden und passen.“

In diesem Zusammenhang mahnt die stellvertretende Vorsitzende des Gesundheitsausschusses außerdem an, alle Menschen mit Pflegegrad 4 und höher von Anfang an zu berücksichtigen. „In der ersten Impfkampagne fielen die Einrichtungen für Menschen mit Behinderung zunächst ebenso aus dem Raster wie die vielen Pflegebedürftigen zuhause mit ihren pflegenden Angehörigen," erklärt Waldmann und ergänzt: „Sie sind viel zu spät berücksichtigt worden und waren zu lange ungeschützt geblieben, obwohl sie genauso gefährdet sind. Nachdem wir über viele Jahre endlich Fortschritte erreicht hatten, Unterstützungsbedarf und Inklusion an den Menschen und ihren Lebensumständen zu orientieren, wurde auf einmal wieder nach Unterbringungsform unterschieden. Das war ein trauriger Rückschritt und gefährlich für viele Menschen. Das muss diesmal besser gemacht werden!“

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