SPD: Fachkräftemangel an Kitas ist Warnsignal

SPD: Fachkräftemangel an Kitas ist Warnsignal

24. August 2021

Sozialpolitikerin Doris Rauscher fordert attraktivere Rahmenbedingungen für Kinder und Beschäftigte

Mit Blick auf die heute (24. 8.) von der Bertelsmann-Stiftung veröffentlichten Zahlen zur Kindertagesbetreuung in Bayern und den Fachkräftebedarf in den kommenden Jahren fordert die SPD-Sozialpolitikerin Doris Rauscher mehr Anstrengungen der bayerischen Staatsregierung: „65 Prozent aller Kinder in Bayern werden in Gruppen mit einem nicht kindgerechten Personalschlüssel betreut – da müssen alle Alarmglocken schrillen! Ich erwarte von der Staatsregierung mehr Engagement, um das Berufsfeld attraktiver zu gestalten, damit mehr Menschen in der Kita arbeiten – von einer attraktiven Ausbildung bis hin zu besseren Rahmenbedingungen wie mehr Zeit für Leitungs- und Vorbereitungsaufgaben. Das ist alles längst überfällig!“

Laut dem aktuellen „Ländermonitor Frühkindliche Bildungssysteme“ sowie dem erstmals erschienenen „Fachkräfte-Radar für KiTa und Grundschule 2021“ fehlen in Bayern bis 2030 mindestens 37.000 Fachkräfte. Für Rauscher, gelernte Erzieherin, ist das keine Überraschung, sondern ein neues Warnsignal: „Die Qualität in der Kita steht und fällt mit einem guten Personalschlüssel. Dass uns Fachkräfte fehlen, ist lange bekannt, bisher behandelt die Staatsregierung dieses Problem mit Blick auf das Erforderliche nur in homöopathischen Dosen. Es ist unverantwortlich, hier sehenden Auges in die Katastrophe zu fahren. Die bereits 2014 auf Initiative der SPD angestoßene Reform der Ausbildung ist ein erster Schritt, der alleine reicht nicht.“ Rauscher fordert neben mehr Zeit im Arbeitsalltag auch den verstärkten Einsatz multiprofessioneller Teams: „Nur so kann das Kita-Team allen Kindern und ihren Bedürfnissen gerecht werden und wird im Arbeitsalltag entlastet.“

Neben Fachkräften fehlen laut mehreren Studien auch nach wie vor Betreuungsplätze. „Jedes Kind hat das Recht auf beste Bildung von Anfang an. Die Staatsregierung muss die Kommunen auch weiterhin dabei unterstützen, bedarfsgerechte Kitaangebote zur Verfügung zu stellen, zum Beispiel durch die Weiterführung des Sonderinvestitionsprogramms zum Platz-Ausbau in Krippe und Kindergarten. Dass dieses nach dem Willen der Staatsregierung auslaufen soll, ist mit Blick auf den nach wie vor großen Bedarf nicht nachvollziehbar!“, kommentiert Doris Rauscher, die Vorsitzende des Sozialausschusses im Bayerischen Landtag ist. „Das ist auch zentral für die Familien, denn nur mit einer guten Betreuungsinfrastruktur können Eltern Beruf und Familienleben vereinbaren.“

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