SPD-Anfrage zeigt: Schulartwechsel nach unten häufiger als nach oben

SPD-Anfrage zeigt: Schulartwechsel nach unten häufiger als nach oben

04. September 2021

Bildungsexpertin Strohmayr: Von Bildungsgerechtigkeit noch weit entfernt!

In Bayern wechseln etwa nur halb so viele Schülerinnen und Schüler in die höhere Schulart als umgekehrt. Das geht aus einer aktuellen Anfrage der SPD-Bildungsexpertin Dr. Simone Strohmayr hervor. Zwischen dem 2. Oktober 2019 und 1. Oktober 2020 wurden mit 9.166 Fällen fast doppelt so viele Schülerinnen und Schüler ab- als aufgeschult. Lediglich 5.887 wechselte in eine höhere Schulart.

„Die Zahlen machen deutlich, wie viel schwieriger der Weg nach oben ist und wie schnell und häufig Schülerinnen und Schüler einfach abgeschult werden. Das zeigt uns eindrücklich, dass wir in einem so reichen Bundesland wie Bayern von einer gleichen Verteilung der Chancen noch meilenweit entfernt sind“, so die parlamentarische Geschäftsführerin der SPD-Landtagsfraktion.

„Wir müssen erreichen, dass Realschulen und Gymnasien die Kinder, die unter großen Anstrengungen den Übertritt geschafft haben, so fördern können, dass sie auf der Schulart bleiben können. Die individuelle Förderung dazu könnte stattfinden, wenn die Staatsregierung dafür Lehrkräfte einstellen würde. Ein Mangel an Realschul- und Gymnasiallehrkräften herrscht jedenfalls nicht – im Gegenteil: Die Wartelisten dieser Schularten sind voll.“

Ein weiterer auffälliger Aspekt: Während das Wechselverhalten von Jungen und Mädchen über alle Schularten hinweg in etwa gleichbleibt, wechseln viel mehr weibliche als männliche Schüler von der Realschule auf das Gymnasium (Jungen: 643, Mädchen 1.597). „Wir müssen es schaffen, durch deutlich intensivierte, individuelle Konzepte und Förderprogramme die Schülerinnen und Schüler in ihren Stärken und Schwächen abzuholen. Das betrifft vor allem auch die Buben, die sich auf dem Weg nach oben offensichtlich schwerer tun als die Mädchen“, so Strohmayr.

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