Lehrkräftemangel: SPD kritisiert Taschenspielertricks der Staatsregierung

Lehrkräftemangel: SPD kritisiert Taschenspielertricks der Staatsregierung

22. September 2021

Bildungspolitikerinnen Strohmayr und Wild: Es braucht eine echte Fachkräfteoffensive und eine bessere Bezahlung der Fachkräfte an Grund- und Mittelschulen - Individuelle Förderung kann nur mit genügend Lehrpersonal gelingen

Die SPD-Fraktion schließt sich der Kritik des Bayerischen Lehrerinnen- und Lehrerverbands am Lehrkräftemangel in Bayern an und fordert eine Fachkräfteoffensive durch das Bildungsministerium. Die parlamentarische Geschäftsführerin und Bildungspolitikerin der Fraktion Dr. Simone Strohmayr weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass laut einer Anfrage die Anzahl der Lehrkräfte, die vorzeitig in den Ruhestand gehen, seit 2018/19 angestiegen ist. "Das ist ein Indikator für den Zustand an den Schulen", so Strohmayr. "Es braucht mehr Fachkräfte, um für gute Bildung zu sorgen und den Herausforderungen durch Corona und Digitalisierung gerecht zu werden. Die Schülerinnen und Schüler benötigen - gerade durch die Einschränkungen der letzten anderthalb Jahre - häufig individuelle Förderung. Was es nicht braucht, sind Taschenspielertricks des Kultusministeriums."

Die bildungspolitische Sprecherin Margit Wild betont: "Es ist ungeheuerlich, wie das Kultusminusterium hier trickst und schummelt und die Zahlen schön rechnet. Viele der von ihnen aufgezählten Lehrkräfte arbeiten in Teilzeit - einige sind nicht einmal ausgebildete Lehrerinnen und Lehrer, sondern Quereinsteigende. Wir fordern, die Ausbildung der Lehrerinnen und Lehrer umzugestalten - mit Stufenlehrerinnen und Lehrern. Außerdem muss das Kultusministerium den Lehrberuf attraktiver machen, etwa durch ein höheres Einstiegsgehalt für Lehrerinnen und Lehrer an Grund- und Mittelschulen. Der Bildungsexperte der Freien Wähler im Landtag fordert das auch - warum setzt die Regierungsfraktion es dann nicht durch?"

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