Frauenpolitische Sprecherin Dr. Simone Strohmayr fordert flächendeckendes Angebot in Bayern
In Schwaben und der Oberpfalz gibt es keine Klinik, die Schwangerschaftsabbrüche vornimmt. Dies geht aus einer Antwort der Staatsregierung auf eine Anfrage der frauenpolitischen Sprecherin Dr. Simone Strohmayr hervor. Dabei ist die Anzahl der Eingriffe im Jahr 2020 gegenüber 2016 um über 1000 Fälle gestiegen. Strohmayr fordert, die Versorgung mit Kliniken flächendeckend auszubauen und in jedem Regierungsbezirk des Freistaats die Möglichkeit zu schaffen, einen Abbruch vornehmen zu lassen. "Frauen, die mit der Entscheidung über einen Schwangerschaftsabbruch konfrontiert sind, befinden sich in einer Ausnahmesituation. Dass sie in manchen Regionen Bayerns weite Strecken fahren müssen, ist nicht zumutbar", erklärt Strohmayr, die auch parlamentarische Geschäftsführerin der SPD-Landtagsfraktion ist.
Bereits im März diesen Jahres hatte die SPD-Landtagsfraktion in einem Antrag gefordert, das Angebot an ambulanten und stationären Einrichtungen zur Durchführung von Schwangerschaftsabbrüchen flächendeckend auszubauen. Passiert ist seitdem nichts. Für Strohmayr ist das grob fahrlässig. Angesichts einer sinkenden Anzahl an Kliniken und Praxen in Bayern, die Schwangerschaftsabbrüche durchführen, sei es Zeit zu handeln: "Wir brauchen ausreichend qualifizierte Ärztinnen und Ärzte, die bereit sind, Schwangerschaftsabbrüche durchzuführen. Auch sind flächendeckende Beratungsstellen ein Muss. Frauen sollen diese weitreichende Entscheidung ohne Druck treffen können und über Alternativen informiert sein", mahnt die SPD-Abgeordnete und fordert die Staatsregierung auf, endlich zu handeln: "Der Staat kommt seinem gesetzlichen Auftrag, Einrichtungen für Schwangerschaftsabbrüche zu schaffen, einfach nicht nach."