Vorsitzender der Friedrich-Ebert-Stiftung Martin Schulz: Intensiver Einsatz für deutsch-tschechische Beziehungen - Wenzel-Jaksch-Preis auch für früheren Landtagsabgeordneten Albrecht Schläger - BdV-Vorsitzender Knauer als Brückenbauer geehrt
Der Vorsitzende des Deutsch-Tschechischen Gesprächsforums und frühere Europaabgeordnete Libor Rouček und der langjährige Bundesvorsitzende der Seligergemeinde Albrecht Schläger sind im Rahmen des 13. Empfangs für Heimatvertriebene und Flüchtlinge der SPD-Landtagsfraktion mit dem Wenzel-Jacksch-Gedächtnispreis und der Ehrung Brückenbauer ausgezeichnet worden. Der Vorsitzende der Friedrich-Ebert-Stiftung, Martin Schulz, war eigens nach München gekommen, um die Laudatio für seinen Freund zu halten: „Die Demokratie kommt nicht wie Strom aus der Steckdose. Sie muss jeden Tag neu erkämpft werden. Und Libor hat uns beigebracht, was es heißt, Demokratien aufzubauen!“ Der Preisträger habe sich intensiv für die deutsch-tschechischen Beziehungen eingesetzt. Rouček wünschte sich in seiner Dankesrede mehr Versöhnungssignale der tschechischen Regierung: "Der tschechische Ministerpräsident sollte zu den Sudetendeutschen sagen: Ihr seid unsere Landsleute, und wir wollen mit Euch zusammenarbeiten."
Kristina Larischova, Generalkonsulin der Tschechischen Republik würdigte den zweiten Preisträger, den früheren Landtagsabgeordneten Albrecht Schläger: „Albrecht Schläger ist ein Verfechter der Versöhnung, ein Brückenbauer und ein Mann der offenen und ehrlichen Worte.“ Schläger selbst sei kein Heimatvertriebener, dennoch habe er es seit den 90er Jahren zu seinem Herzensanliegen gemacht, unermüdlich intensive Kontakte nach Tschechien aufzubauen. Der frühere Vizepräsident des Bundes der Vertriebenen sei der sozialdemokratische Anwalt der Heimatvertriebenen.
Mit dem Empfang für Heimatvertriebene, Aussiedler und Flüchtling erinnert die SPD-Landtagsfraktion seit 2008 an das Engagement der Heimatvertriebenen für Versöhnung und Verständigung. Heimatvertriebene sorgen dafür, dass Menschen aller Generationen zusammenkommen und über Parteigrenzen oder ideologische Gräben hinweg Vergangenes besprechen und über Landesgrenzen hinweg an einem gemeinsamen Europa arbeiten. Eingeladen hatten dieses Mal die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Ruth Müller und der vertriebenenpolitische Sprecher Volkmar Halbleib. „Wir wollen mit unserer Veranstaltung die Erinnerung an Flucht und Vertreibung wachhalten, aber auch darauf aufmerksam machen, dass es dieses Schicksal auch heute wieder millionenfach gibt“, sagte Fraktionsvizin Müller in ihrem Statement im Plenarsaal des Bayerischen Landtags. Traditionell werden beim Empfang im Bayerischen Landtag der Wenzel-Jaksch-Gedächtnis-Preis der Seligergemeinde, dem Zusammeschluss sudetendeutscher Sozialdemokraten, und die Auszeichnung „Brückenbauer“ verliehen.
In diesem Jahr wurde auch Christian Knauer, der Vorsitzende des bayerischen Landesverbandes des Bundes der Vertriebenen (BdV), als Brückenbauer geehrt. „Sie haben als Landesvorsitzender die Signale aus der Politik sorgsam registriert und aufgenommen, um dann selbst wirksame Signale in Richtung Politik und Gesellschaft zu senden. Bei allem Festhalten an den Positionen des BdV haben Sie immer auf Gespräch und Dialog gesetzt, um Gemeinsamkeiten zu erreichen“, sagte Volkmar Halbleib in seiner Rede. Die Auszeichnung Knauers ist das sichtbare Zeichen der jahrzehntelangen Annäherung von SPD und dem Bund der Vertriebenen. Knauer sagte in seiner Dankesrede: "In keinem anderen Bundesland gibt es eine so vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen der SPD und dem BdV wie in Bayern. Diese Auszeichnung der SPD-Landtagsfraktion ist etwas ganz Besonderes!"