Empfang DemokratieStart.1918

Empfang DemokratieStart.1918

09. November 2021

SPD-Fraktionsvorsitzender Florian von Brunn: "Der Freistaat ist historische Leistung der linken Kräfte in unserem Land – Kurt Eisner und die Erstdemokratinnen und Erstdemokraten waren treibende Kraft der Revolution"

Am 8. November 2021 jährte sich die Ausrufung des Freistaats Bayern zum 103. Mal: 1918 proklamierte Kurt Eisner, erster bayerischer Ministerpräsident, den Freistaat Bayern. In den 104 Tagen seiner Regierungszeit wurde Bayern zur Demokratie.

Mit einem Empfang im Bayerischen Landtag am 7. November erinnerte die SPD-Landtagsfraktion an die friedliche Revolution 1918 in Bayern, die ersten Tage der Volksherrschaft im neuen Freistaat und die Errungenschaften der demokratischen Revolutionärinnen und Revolutionäre. Sie legten einen wichtigen Grundstein für ein demokratisches und soziales Bayern von heute. Zahlreiche Nachfahren Kurt Eisners und anderer Demokratinnen und Demokraten waren in den Landtag gekommen, um gemeinsam mit dem Fraktionsvorsitzenden Florian von Brunn diesen Jahrestag zu feiern. Umrahmt wurde die Veranstaltung mit der Ausstellung "ErstDemokrat|inn|en.1918" des ver.di Kulturforums Bayern, in der die bewegenden Lebensgeschichten der Erstdemokratinnen und Erstdemokraten rekonstruiert und gezeigt wurden. Fokus der Ausstellung bildet die Revolution und die 104 Tage des friedlichen Demokratiestaats in Bayern. In 104 Tagen gelang es Kurt Eisner und seinen Vordenkerinnen und Vordenkern langgehegte Träume von Freiheit und Demokratie im Freistaat auf friedlichem Weg zu realisieren.

Empfang Demokratie 1

Florian von Brunn würdigte in seiner Rede die Bedeutung der Begründerinnen und Begründer der Demokratie in Bayern und betonte, wie wichtig es sei, dieses Andenken lebendig zu halten. Es sei notwendig, die Geschichte der Demokratinnen und Demokraten, ihre Ziele und Erfolge zu kennen, aber auch was verwehrt blieb. Mit Blick auf heute machte von Brunn deutlich: "Wir haben zwar vieles von dem, was sie wollten erreicht, aber es gibt noch viel zu tun, für politisch und gewerkschaftlich Engagierte, die sich der Tradition der Arbeiterbewegung, der Aufklärung, ja der großen linken Emanzipationsidee verbunden und verpflichtet fühlen." Aus diesem Blickwinkel gebe es noch vieles zu verwirklichen und neue Probleme zu lösen, um sozialen Fortschritt, mehr Gleichheit und gleiche Chancen für alle, gleichberechtigte Teilhabe und eine gute Zukunft für alle Bürgerinnen und Bürger dieses Landes zu garantieren. Den Weg dahin geebnet habe Kurt Eisner: "Der Freistaat Bayern ist die historische Leistung der linken Kräfte in unserem Land – der Erstdemokratinnen und Erstdemokraten. Kurt Eisner war 1918 nicht irgendeine, sondern wohl DIE treibende Kraft der demokratischen Revolution."

Empfang Demokratie 4

Sepp Rauch, Leiter des ver.di Kulturforums Bayern und Kurator der Ausstellung, betonte die Bedeutung jener Demokratieschmieden, die nur knapp zwei Monate nach der Revolution am 7. November 1918 eine vorläufige bayerische Verfassung schufen, die alles enthielt, was eine moderne Demokratie auszeichnet. Mit Blick auf heute forderte Rauch, jener ersten Verfassung mehr Anerkennung zollen zu müssen, sei sie doch ein "Glanzstück bayerischer und sozialistischer Politik", das bis heute wirke. Der Demokratiestaat in Bayern sei der Verdienst couragierter Männer und Frauen.

Empfang Demokratie 3

Luise Klemens, ver.di Landesbezirksleiterin in Bayern, sprach über die Errungenschaften der Revolution von 1918 - von damals bis heute. Erstmals seien in der provisorischen Verfassung 1919 Themen wie Gleichheit und Frauenwahlrecht verankert worden, die den Grundstein für die Gleichberechtigung von Frauen und Männer legten.

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