SPD legt Masterplan für digitale Schule vor

SPD legt Masterplan für digitale Schule vor

18. November 2021

Bildungspolitikerin Dr. Simone Strohmayr: Kostenlose Geräte für Lernende und Lehrkräfte - Systembetreuer für jede Schule - Fortbildungen ermöglichen

Die bildungspolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion Dr. Simone Strohmayr fordert mehr Tempo bei der Digitalisierung der Schulen in Bayern. Bei einer Pressekonferenz heute (18.11.2021) im Bayerischen Landtag wies die Bildungspolitikerin auf die massiven Defizite hin: "Die Digitalisierung an Bayerns Schulen stockt, und leider fehlt es immer noch an einfachsten Grundlagen. Doch Schulen brauchen angesichts der exponentiell steigenden Infektionszahlen dringend eine funktionierende digitale Infrastruktur und eine gute Ausstattung mit Geräten. Bildung von morgen kann nur Erfolg haben, wenn der Spagat zwischen Altem und Neuem gelingt. Präsenz- und Online-Lernformen müssen sinnvoll und produktiv miteinander verbunden werden. Die Schule der Zukunft ist hybrid."

Wie eine Anfrage von Strohmayr ergab, haben in Bayern 450 Schulen keinen Internetanschluss, ein Viertel besitzt kein WLAN und an 36 Prozent der Schulen sind keine Geräte für das Homeschooling vorhanden. Ein erschreckender Befund. Hinzu kommt: Der Bund hat insgesamt 778 Millionen Euro für die Digitalisierung der Schulen in Bayern bereitgestellt. Die Sachaufwandsträger haben seit 2019 erst 112 Millionen Euro beantragt und die Regierungen 67 Millionen Euro bewilligt (Stand 30.6.2021).

Die SPD-Landtagsfraktion setzt sich daher dafür ein, digitale Endgeräte und Software in die Lernmittelfreiheit aufzunehmen. Jedes Kind soll ein kostenloses Gerät zur Verfügung haben. "Wenn wir es nicht schaffen, die Schülerinnen und Schüler mit Geräten auszustatten, verschärfen wir die ohnehin bereits vorhandene soziale Ungleichheit. Das können wir nicht zulassen", erklärt Strohmayr. Aus dem landeseigenen Digitalpakt "Digitales Klassenzimmer" sind bisher weniger als die Hälfte der 100.000 Klassenzimmer mit digitaler Infrastruktur ausgestattet worden und aus dem Digitalpakt Schule des Bundes sind viel zu wenig Gelder abgerufen worden. "Hier liegen massive organisatorische Defizite vor, zum Beispiel verzögerte sich die entsprechende Förderrichtlinie lange", kritisiert Strohmayr.

Die Bildungspolitikerin weist darauf hin, dass jede Schule personelle Unterstützung durch Systembetreuer brauche. Weiter soll es an Schulen Fortbildungen für digitales Lehren und Lernen geben. "Es ist zwingend erforderlich, dass alle Lehrkräfte die Möglichkeit erhalten, die Qualität ihres Unterrichts mithilfe von digitalen Medien zu verbessern", erklärt Strohmayr. Zudem sollen an weiterführenden Schulen neue Formen des Unterrichts, beispielsweise Lernen mit digitalen Medien, Streaming-Formate oder der Einsatz digitaler Lernplattformen erprobt und weiterentwickelt werden. Und nicht zuletzt: Schulentwicklung könne nur gelingen, wenn die Neuerungen in den Schulalltag integriert werden. Deshalb setzt sich die SPD-Bildungspolitikerin auch für einen Digitaltag pro Woche ein.

Anbei das Handout zur Pressekonferenz und die Anträge.

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