Neue Corona-Regeln bedeuten für freie Kunst- und Theaterszene den faktischen Lockdown

Neue Corona-Regeln bedeuten für freie Kunst- und Theaterszene den faktischen Lockdown

24. November 2021

Kulturpolitiker Volkmar Halbleib fordert nach Bericht von Sibler im Ausschuss, die Möglichkeit einer höheren Zuschauerzahl bei Veranstaltungen zu prüfen und die Kulturhilfen zu verlängern

Die ab heute (24.11.21) gültigen neuen Corona-Regeln bedeuten, dass große Teile der freien Kultur- und Theaterszene in Bayern vor einem erneuten, faktischen Lockdown stehen. Darauf weist der kulturpolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion Volkmar Halbleib nach dem heutigen Bericht von Kulturminister Sibler im Wissenschaftsausschuss hin. Trotz der Fortführung der vom Kabinett beschlossenen Hilfsprograme für die Kultur habe die Entscheidung dramatische Folgen: „Die aktuell beschlossene Reduzierung des Publikums auf 25 Prozent bei Kulturveranstaltungen bedeutet für die meisten Einrichtungen der freien Kulturszene einen faktischen Lockdown. Die SPD-Fraktion fordert die Staatsregierung erneut auf, für kleine Einrichtungen der freien Kulturszene die Möglichkeit einer 50-prozentigen Auslastung zu überprüfen oder eine Untergrenze festzulegen, um von der 25 Prozent-Begrenzung ausgenommen zu sein. Das könnte die Angebote über die Wintermonate retten, die sonst keine Chance hätten.“ Halbleib hatte bereits zu Beginn der Woche von Kulturminister Sibler und Gesundheitsminister Holetschek eine entsprechende Lösung gefordert, die die SPD-Fraktion auch in ihren Dringlichkeitsantrag zur 13. Regierungserklärung von Ministerpräsident Markus Söder aufgenommen hatte.

Zur Fortführung der Hilfsprogramme für die Kultur will Halbleib die zeitliche Perspektive von Ende März 2022 bis Ende Juni 2022 verlängern. Auch die Wirksamkeit der Programme müsse dringend verbessert werden. Halbleib: „Es ist zwar erfreulich, dass mit dem Spielstätten- und Veranstalterprogramm und dem Hilfsprogramm für die Laienmusik wichtige Unterstützungen für Bereiche der Kultur fortgeführt werden. Besonders betroffen von der Corona-Krise sind jedoch die soloselbstständigen Künstlerinnen und Künstler, die von Förderprogrammen zu wenig erreicht wurden. Kunstminister Sibler muss jetzt alles unternehmen, um das Hilfsprogramm für soloselbständige Künstlerinnen und Künstler und das Stipendienprogramm so an den Bedarf der Betroffenen anzupassen, dass die Programme auch echte Unterstützung bieten."

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