Immer mehr Schulleitungen geben ihr Amt zurück

Immer mehr Schulleitungen geben ihr Amt zurück

03. Dezember 2021

Bildungspolitikerin Dr. Simone Strohmayr: Zu viele Aufgaben landen im Direktorat - Entlastung dringend erforderlich

In Bayern waren zum 1. Oktober 2021 57 Schulleiterstellen an Grund- und Mittelschulen nicht besetzt. Zudem haben im letzten Jahr 14 Schulleitungen aller Schularten ihr Amt wieder zurückgegeben (0,4 Prozent) und wieder als Lehrkraft gearbeitet. Das sind doppelt so viele wie noch im Schuljahr 2016/2017 (0,2 Prozent). Weitere 34 Schulleiter und Schulleiterinnen haben die Schulen wegen Dienstunfähigkeit verlassen. Auch hier ist ein Anstieg von 0,7 Prozent auf 0,9 Prozent zu verzeichnen. Dies ergibt eine aktuelle Anfrage der bildungspolitischen Sprecherin Dr. Simone Strohmayr. "Die Belastung der Schulleiterinnen und Schulleiter ist in den letzten Jahren enorm gestiegen. Viele arbeiten am Rande der Erschöpfung, und immer mehr geben ihr Amt wieder zurück oder werden dienstunfähig", erklärt Strohmayr.

Die Bildungspolitikerin hält umfassende Unterstützung für dringend erforderlich: Zunächst fehle es an besser bezahlten Verwaltungskräften und an Systemadministratoren. "Die Digitalisierung fordert Schulleitungen zusätzlich. Sie müssen umgehend durch Fachkräfte entlastet werden. Jedes Unternehmen greift auf IT-Expertise zurück. Das muss auch in Schulen möglich sein", stellt Strohmayr fest. Weiter kümmern sich Schuldirektoren auch zunehmend um Anliegen und Sorgen von Schülerinnen und Schülern. Hier sollten multiprofessionelle Teams, unter anderem mit Sozialpädagogen und Psychologen, einspringen. "Wenn wir erfolgreiche Schulen auf der Höhe der Zeit wollen, müssen die Schulleitungen entlastet werden. Daran führt kein Weg vorbei. Ich bin froh, dass der Bayerische Lehrerinnen und Lehrerverband an unserer Seite dafür eintritt."

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