Bildungspolitische Sprecherin Margit Wild: Schulen sind nur noch begrenzt handlungsfähig, bessere Bezahlung ist mehr als überfällig
Angesichts massiver personeller Engpässe an Bayerns Grund-, Mittel und Förderschulen äußerte sich die bildungspolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion Margit Wild in der heutigen (03.02.) Debatte im Bildungsausschuss des Bayerischen Landtags sehr besorgt: "Auf der Homepage einer Münchener Schule ist heute zu lesen, dass sie aufgrund massiver Personalausfälle nur noch sehr begrenzt handlungsfähig ist. Dies betrifft sowohl die telefonische Erreichbarkeit als auch die Unterrichtsversorgung – und diese Schule ist kein Einzelfall!" Wild ist bestürzt über diesen Hinweis: "Wir sehen hier, dass die Schulen mittlerweile an ihre Grenzen gekommen sind und die Unterrichtsversorgung schlichtweg nicht mehr möglich ist", so die Abgeordnete aus Regensburg. Ursächlich hierfür seien der chronische Lehrkräftemangel, mit dem Bayern seit längerem kämpfe und die unzureichenden Vertretungsregelungen. "Die Staatsregierung hat es versäumt, hier vorausschauend zu planen und ausreichend Personal einzustellen", sagt die Bildungspolitikerin. Auch fehlende Wertschätzung für Grund- und Mittelschullehrkräfte sei ein riesiges Problem. Bereits seit Jahren fordert die SPD-Landtagsfraktion, die Gehaltsunterschiede beim Berufseinstieg von Lehrkräften in Bayern endlich zu beenden und Grund- und Mittelschullehrkräfte nach A13 zu bezahlen, wie es auch bei Gymnasiallehrerinnen und Gymnasiallehrern der Fall ist.
Weiter bemängelt Wild die unzureichenden Perspektiven für Schülerinnen und Schüler bei anstehenden Prüfungen, etwa beim Übertritt auf weiterführende Schulen: "Nach zwei Pandemie-Schuljahren hätten wir dieses Schuljahr mit mehr Zeit für individuelle Förderung, mit mehr Zeit für soziale, sportliche und künstlerische Aktivitäten und mit Zeit für persönliche Entwicklung ausstatten sollen", betont Wild. Die Bildungspolitikerin fordert seit Wochen gemeinsam mit Lehrerverbänden, Kindern und Jugendlichen eine Perspektive für ihr Lernen und ihre Freizeitgestaltung in der Pandemie zu geben.
Stattdessen aber beklagten immer mehr Lehrkräfte sowie Schülerinnen und Schüler einen enormen Prüfungsdruck, der kaum Zeit für Projekte und individuelles Lernen erlaube. "Es geht wieder nur um Noten anstatt um Menschen", moniert Wild. Mit Blick auf die kommen Wochen fordert Wild eine Abkehr vom Prüfungsmarathon. Es sei es überfällig, Schulleitungen, Lehrerinnen und Lehrern klare Vorgaben für die Durchführung von Prüfungen und Tests zu machen. "Auch brauchen wir eine Übertrittsregelung, die sich nicht stur an Noten orientiert und schon jetzt eine klare Ansage und einen Fahrplan, wie diese aussehen wird", macht die Bildungspolitikerin klar.