SPD will Forschungsprojekt zur Kombihaltung in bayerischen Milchviehbetrieben

SPD will Forschungsprojekt zur Kombihaltung in bayerischen Milchviehbetrieben

10. Februar 2022

Landwirtschaftspolitische Sprecherin Ruth Müller: Nur eine gesetzliche Norm für die Kombihaltung kann Höfesterben in Bayern stoppen

Die agrarpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion Ruth Müller zeigt sich enttäuscht über die Blockadehaltung der Staatsregierung beim Thema Kombihaltung für bayerische Milchviehbetriebe. Angesichts instabiler Milchpreise, gestiegener Anforderungen an das Tierwohl und massiven Höfesterbens im Freistaat forderte die Agrarpolitikerin in der heutigen (10.02.) Plenardebatte im Bayerischen Landtag mehr Unterstützung von der Staatsregierung für Landwirte sowie eine gesetzliche Norm für die Kombihaltung.

Die stellvertretende Vorsitzende der SPD-Landtagsfraktion verlangt von CSU und Freien Wählern, über ein Forschungsprojekt festzustellen, unter welchen Voraussetzungen eine Kombihaltung in rinderhaltenden Betrieben tiergerecht ist. Diese wissenschaftlichen Grundlagen seien essenziell für das Ziel, die Kombihaltung in einer bundesdeutschen Nutztierhaltungsverordnung zu verankern und um der Kombihaltung eine Zukunft zu geben. "Es ist grob fahrlässig, dass die Staatsregierung davon ausgeht, dass wir ohne ein gesetzliches Verbot der Anbindehaltung und ohne wissenschaftliche Belege in diesen Zeiten die Kombihaltung zukunftssicher machen können. Wenn wir nicht endlich definieren, welche Kriterien Landwirtinnen und Landwirte in Bayern für eine tiergerechte Kombihaltung ihrer Milchkühe erfüllen müssen, wird es viele Höfe in Bayern bald nicht mehr geben", so die stellvertretende Vorsitzende der SPD-Landtagsfraktion.

Müller fordert von der Staatsregierung eine Verständnis- und Aufklärungskampagne für eine tiergerechte Kombinationshaltung. "Die blinde Selbstsicherheit der Staatsregierung macht da sogar die Investition in ein Forschungsprojekt unmöglich, das die guten Argumente für eine tiergerechte Kombihaltung erst belegbar macht. Es reicht eben nicht aus, zu sagen: Das haben wir in Bayern schon immer so gemacht und deswegen ist Kombihaltung gut. Damit überzeugen wir auf Bundesebene niemanden", moniert die Abgeordnete aus Niederbayern.

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