Zum Tag der Zwischenzeugnisse: SPD fordert weniger Druck für Schülerinnen und Schüler

17. Februar 2022

Dr. Simone Strohmayr und Margit Wild: Pandemie hat insbesondere Kindern und Jugendlichen alles abverlangt - Alternative Bewertungssysteme müssen diskutiert werden

Angesichts der morgigen (18.2.) Vergabe der Zwischenzeugnisse in Bayern fordert die SPD-Landtagsfraktion weniger Druck für Schülerinnen und Schüler - insbesondere mit Hinblick auf die Notenvergabe im Sommer. "Die letzten Jahre waren für die Schülerinnen und Schüler eine echte Herausforderung und haben ihnen zum Teil alles abverlangt", betont Margit Wild, bildungspolitische Sprecherin und stellvertretende Vorsitzende der Fraktion. "Es gab vor allem in der ersten Zeit der Pandemie monatelang nur Distanzunterricht und damit für die Kinder und Jugendlichen kaum Kontakt mit Gleichalterigen, technische Schwierigkeiten seitens des Kultusministeriums, die nur schleppend gelöst wurden, dazu völlige Unsicherheit, wie es weiter gehen sollte. In den letzten Monaten fielen wiederum zeitweise zahlreiche Lehrkräfte aufgrund der Omikron-Welle aus. Für die gesamte Zeit gilt: Viele junge Menschen kämpfen mit psychischen Problemen. Nur die Notenvergabe soll genauso stattfinden wie bisher - das ist zynisch. Wir fordern vom Kultusministerium, dass auf die Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler mehr eingegangen wird."

Dr. Simone Strohmayr, parlamentarische Geschäftsführerin und ebenfalls bildungspolitische Sprecherin, betont: "Das Ungleichgewicht zwischen Schülerinnen und Schülern, die zuhause volle Unterstützung bekommen sowie jenen, die auf sich allein gestellt sind, ist in den vergangenen Jahren noch gewachsen. Kinder und Jugendliche, die etwa kein eigenes Zimmer oder nicht einmal ein Endgerät hatten für Homeschooling, hatten das Nachsehen. Dass jetzt Noten vergeben werden, als sei nichts geschehen, ist insbesondere diesen Schülerinnen und Schülern gegenüber nicht fair. Wir alle müssen den Hut vor der Leistung der jungen Menschen in dieser Zeit ziehen. Hier braucht es eine Diskussion über alternative Bewertungsmöglichkeiten sowie ein Konzept, damit Schülerinnen und Schüler etwaige Versäumnisse schnell nachholen können. Ein eh schon vielfach kritisiertes Schulnotensystem kann die Leistung nicht gerecht abbilden."

Teilen