Gesundheitspolitische Sprecherin Ruth Waldmann: Auch ohne Corona braucht Bayern mehr Therapieplätze – mit Corona erst recht
Die gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion Ruth Waldmann weist im Vorfeld des heutigen (17.02.) Berichts von Gesundheitsminister Klaus Holetschek zur Kinder- und Jugendgesundheit auf die massiven Defizite bei der psychiatrischen Hilfe für Kinder und Jugendliche in Bayern hin: "Nach zwei Jahren Pandemie, in denen Kinder und Jugendliche wochenlang zu Hause lernen, spielen und zum Teil in Quarantäne ausharren mussten, sind die psychischen Belastungen immens. Immer mehr Kinder- und Jugendlich weisen psychische Auffälligkeiten auf."
Noch immer gibt es in Bayern Regionen, gerade auf dem Land, in denen es kaum ein therapeutisches Angebot für Kinder und Jugendliche gibt. Die Konsequenz ist, dass Kinder und Jugendliche monatelang auf einen Therapieplatz warten müssen. "Der Bedarf für Unterstützung steigt seit Jahren und das weiß auch die Staatsregierung", mahnt Waldmann. Nach Zahlen der Barmer Ersatzkasse hat der Bedarf an Therapieplätzen in Deutschland in den vergangenen zehn Jahren enorm zugenommen. In Bayern gibt es seit 2009 einen Anstieg von rund 38 Prozent. Ursache sind vor allem Anpassungsstörungen und Belastungen.
Waldmann macht auch auf den eklatanten Mangel an Kinderärztinnen und Kinderärzten aufmerksam. "Im kinderreichen Münchner Norden gibt es für über 8.000 Kinder nur zwei Kinderärzte. Noch immer hat die Staatsregierung keinen Schritt unternommen, die wohnortnahe ärztliche Versorgung von Kindern auszubauen. Ich frage mich, wo der angekündigte Vorstoß auf Bundesebene bleibt, den die Bayerische Staatsregierung schon vor über einem Jahr in Aussicht gestellt hat."