Internationaler Frauentag: SPD forderte deutliches Signal Bayerns gegen Sexismus und sexualisierte Gewalt

Internationaler Frauentag: SPD forderte Ende von Sexismus und sexualisierter Gewalt

11. März 2022

Frauenpolitische Sprecherin Dr. Simone Strohmayr: Bekämpfung von Sexismus ist auch politische Aufgabe – Maßnahmen zur Eindämmung auf Landesebene anstoßen

Am 8. März war Internationaler Frauentag. Weltweit demonstrierten Frauen gegen Ungleichheit, Diskriminierung und Benachteiligung. Die frauenpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion Dr. Simone Strohmayr appellierte anlässlich dieses Tages an den Bayerischen Landtag, ein Zeichen gegen sexualisierte Gewalt und Sexismus zu setzen.

In einem Antrag forderte die SPD-Landtagsfraktion den Bayerischen Landtag auf, die im Oktober 2021 vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend mit initiierte "Gemeinsame Erklärung gegen Sexismus und sexuelle Belästigung" zu unterzeichnen. "Wir müssen auch auf Landesebene einen Schritt mehr für Gleichberechtigung und -behandlung tun und die Bekämpfung von Sexismus endlich zu einer politischen Aufgabe machen", betonte die parlamentarische Geschäftsführerin Strohmayr. "Mit der Erklärung verpflichten wir uns, gemeinsam mit dem Bayerischen Landtag Sexismus sowie sexualisierte Gewalt in allen Erscheinungsformen im öffentlichen Raum, in Kultur und Medien und am Arbeitsplatz zu verhindern und zu beenden", sagte die Abgeordnete aus Schwaben.

Auch forderte die SPD-Landtagsfraktion in ihrem Antrag mehr Prävention gegen Stereotype und Sexismus im Bereich Bildung und Erziehung. Kindertagesstätten und Schulen sollen dabei unterstützt werden, die Diskriminierung von Menschen aufgrund ihres Geschlechts oder ihrer sexuellen Orientierung zu bekämpfen und gesellschaftliche Rollenbilder kritisch zu hinterfragen. "Wir müssen die Voraussetzungen dafür schaffen, dass junge Menschen ihren Berufsweg unabhängig vom Geschlecht einschlagen können", so Strohmayr. Auch sei es essenziell, Frauen besser vor Gewalt zu schützen. Hierzu müsse das Hilfesystem aus Beratungsstellen, Frauenhäusern und Schutzeinrichtungen weiterentwickelt werden. "Um allen Betroffenen von sexualisierter Gewalt helfen zu können, brauchen wir mehr Plätze in Frauenhäusern", mahnte Strohmayr. Die frauenpolitische Sprecherin forderte zudem eine umfassende Novellierung des Landesgleichstellungsgesetzes, wonach Arbeitgeber gesetzlich verpflichtet werden müssen, ihre Beschäftigten am Arbeitsplatz vor sexueller Belästigung zu schützen.

Wie eine Studie zeigt, erleben 44 Prozent aller Frauen in ihrem Alltag sexistische Übergriffe, 14 Prozent mehrmals im Monat. Mit 32 Prozent sind auch Männer nach eigener Einschätzung von Sexismus im Alltag betroffen. "Mit der Me too-Debatte ist es gelungen, das Thema sexuelle Belästigung endlich in die Öffentlichkeit zu bringen und Betroffene zu ermutigen, ihre Geschichten offenzulegen und Täter anzuzeigen", so Strohmayr. Dennoch brauche es ein stärkeres Bewusstsein für sexualisierte Gewalt im öffentlichen Raum und eine bayernweite Kampagne. Hierbei sollte die "Gemeinsamen Erklärung gegen Sexismus und sexuelle Belästigung" helfen.

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