Kommunalpolitischer Sprecher Klaus Adelt: Es muss klar sein, welche Geräte vor Infektion schützen – Fördergelder müssen an richtiger Stelle eingesetzt werden
Nach Expertenmeinung könnte sich das Infektionsgeschehen des Corona-Virus im Herbst wieder ausbreiten. Schulen könnten besonders betroffen sein. Der kommunalpolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion Klaus Adelt fordert deshalb Studien an Modellschulen, die den Zusammenhang von Luftfiltern und Infektionsgeschehen in Klassenzimmern messen sollen. Wie eine aktuelle Anfrage der SPD-Landtagsfraktion zeigt, gibt es bislang keine Studien zur Wirkung von Luftfiltern an Schulen.
Adelt hält das für verantwortungslos: "Es muss klar sein, wie wirksam Luftfilter vor einer Infektion schützen. Kommunen als Schulaufwandsträger brauchen finanzielle Planbarkeit, wenn es darum geht, ihre Schulen sicherer zu machen." Adelt warnt davor, Lehrkräfte in falscher Sicherheit zu wiegen. Da die Wirkung von Luftfiltern immer noch umstritten sei, könnten Studien wichtige Erkenntnisse liefern, die bislang fehlten.
Hintergrund der SPD-Forderung nach einer Evaluation zur Wirksamkeit von Luftfiltern sind Millionen Euro von Fördermitteln, die nicht ins Leere laufen dürfen. "Es ist mehr als geboten, unwirksame Maßnahmen herauszufiltern und Fördergelder gezielt einzusetzen", mahnt Adelt. Auch hätten viele Städte, wie beispielsweise Hof, Schwierigkeiten mit unbrauchbaren Geräten, die für viel Geld gekauft wurden. "Auf dem Luftfiltermarkt herrscht ähnliche Goldgräberstimmung wie zu Beginn der Pandemie auf dem Maskenmarkt - und nicht alle Anbieter sind integer. Deshalb brauchen wir dringend eine Evaluation, um wirksame Geräte von Elektroschrott zu unterscheiden."
Die parlamentarische Geschäftsführerin der SPD-Landtagsfraktion und bildungspolitische Sprecherin Dr. Simone Strohmayr sagt mit Blick auf die Schulen: "Gerade angesichts der weggefallenen Tests ist es wichtig, wissenschaftliche Erkenntnisse über die Wirksamkeit von Luftfiltern zu haben, damit klar ist, welche Geräte wirklich schützen. Wir sollten aus den vergangenen zwei Jahren lernen. Schülerinnen und Schüler müssen sicher durch den Herbst kommen. Deshalb sollte auch die Möglichkeit geprüft werden, flächendeckend mobile Impfteams an die Schulen zu holen, damit Schulen besser vorbereitet sind."