Agrarpolitische Sprecherin Ruth Müller: Eine Million Tonnen Lebensmittel landen jedes Jahr auf dem Müll – Ziel muss sein, Lebensmittelverschwendung deutlich zu reduzieren
Der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine verschärft bestehende sozialpolitische und wirtschaftliche Probleme – auch in der Lebensmittelindustrie. Die agrarpolitische Sprecherin und stellvertretende Vorsitzende der SPD-Landtagsfraktion, Ruth Müller, fordert deshalb ein Maßnahmenpaket gegen Lebensmittelverschwendung. Über 20 Prozent der in der EU erzeugten Lebensmittel gingen derzeit verloren oder werden verschwendet. Das sei nicht nur aufgrund der gegenwärtigen Krisensituation besorgniserregend.
Müller betont: "Fast eine Million Tonnen Lebensmittel landen jedes Jahr in Bayern auf dem Müll. Es ist höchste Zeit, nachhaltige und stabile Strukturen zu schaffen, damit diese Verschwendung endet. Dabei müssen alle Bereiche in den Blick genommen werden: die Landwirtschaft, die Lebensmittelverarbeitung, der Außer-Haus-Verzehr und die privaten Haushalte. CSU und Freie Wähler müssen jetzt kreative Lösungen entwickeln."
Sorge bereitet der Landwirtschaftsexpertin auch der enorme Preisanstieg bei Lebensmitteln. Im Mai lag die Inflationsrate für Nahrungsmittel bei 11 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Müller fordert deshalb, Lebensmittelüberschüsse zu reduzieren und Konzepte zu entwickeln, wie ausgemusterte, aber verwertbare Lebensmittel nicht weggeworfen werden. "Wir müssen Nahrungsabfälle verringern und dafür sorgen, dass diese weiterverwertet werden können, beispielsweise für die Tierfütterung oder Energiegewinnung in Biogasanlagen. Ein sorgsamer Umgang mit Lebensmitteln hilft allen: dem Geldbeutel und der Umwelt."