"Lehrkräftemangel zur Chefsache machen"

12. Juli 2022

Bayern steht vor einem eklatanten Lehrkräftemangel. In den kommenden zehn Jahren könnte etwa ein Drittel bis die Hälfte aller Stellen an Mittelschulen unbesetzt bleiben. „Die Prognosen sind alarmierend. Seit Jahren fordern wir das Ministerium und die Staatsregierung mit guten Ideen und Vorschlägen auf, dem entgegenzuwirken – passiert ist zu wenig“, kritisiert Margit Wild, bildungspolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion.

Wie der Bayerische Lehrer- und Lehrerinnenverband (BLLV) in seiner heutigen Pressekonferenz mitteilte, könne der Bedarf für das kommende Schuljahr selbst unter Ausreizung aller Tricks und Rechnereien nicht gedeckt werden. Das will die SPD so nicht hinnehmen. „Wir brauchen dringend Transparenz. Es muss gewährleistet sein, dass allen Schülerinnen und Schülern ausreichend Lehrkräfte zur Verfügung stehen“, erklärt die bildungspolitische Sprecherin Dr. Simone Strohmayr. „Es muss dringend offengelegt werden, mit welchen Köpfen die jetzt zur Verfügung gestellten Stellen besetzt werden können.“ In der Sitzung des Bildungsausschusses diesen Donnerstag (14. Juli) wird daher ein SPD-Antrag behandelt, der ein von der Staatsregierung verlangt.

„Dieses soll systematisch aufzeigen, wo es Engpässe gibt und wie die Unterrichtsversorgung in Bayern im Herbst sichergestellt werden kann. Es soll alle Schularten umfassen und darlegen, welche Berufsgruppen die Lehrkräfte unterstützen könnten“, erläutert Margit Wild. Denkbar sei es etwa, Sozialpädagog:innen und Schulpsycholog:innen einzusetzen, um Unterrichtsausfälle zu verhindern.

Die SPD fordert zudem seit Jahren, die Besoldungsgruppe A13 als Einstiegsgehalt für alle Lehrkräfte umzusetzen, um so den Unterricht an Grund- und Mittelschulen attraktiver zu machen.

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