SPD fordert Verbesserungen bei der Kinderbetreuung - keine Mängelverwaltung

30. August 2022

Eine hochwertige Kinderbetreuung ist nur mit gut ausgebildeten Fachkräften möglich: Dieses Prinzip ist seit vielen Jahren das Leitmotiv der SPD - benötigt werden verbesserte Arbeitsbedingungen für Erzieherinnen und Erzieher, eine bessere Bezahlung sowie sogenannte multiprofessionelle Teams, in denen auch Fachkräfte wie Logopäden oder Musiktherapeuten ihre Spezialkenntnisse einbringen können. Bayerns Kinder haben die bestmögliche Pädagogik, ihre Eltern bestmögliche Betreuungsangebote verdient.

Der jüngste Vorstoß von CSU und Freien Wählern geht aber genau in die entgegengesetzte Richtung, kritisiert Doris Rauscher, Vorsitzende des Sozialausschusses im Landtag und sozialpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion. Mit den nun geplanten Qualitätseinschränkungen wird man den Bedürfnissen der Kinder nicht gerecht. "Das ist eher kreative Buchführung als ein Investitionsprogramm."

Gerade die frühen Jahre sind für die Entwicklung der Kinder wichtig - und genau in dieser Phase setzt die CSU-Sozialministerin Scharf nun die Axt an: In sogenannten "Einstiegsgruppen" für Kinder bis vier Jahre sollen auch Praktikant:innen statt ausgebildeter Fachkräfte zum Einsatz kommen. Abstriche bei der Vermittlung der Bildungsziele werden dabei akzeptiert. Zudem sind in der Großtagespflege künftig Gruppen von bis zu 15 Kindern möglich - wegen einer fehlenden Altersmischung ist das gerade bei den Jüngsten nicht akzeptabel. Weil nicht genügend Pädagoginnen und Pädagogen für die ab 2026 rechtlich garantierte Ganztagsbetreuung zur Verfügung stehen, werden den Eltern in Bayern Qualitätsabstriche bei der Kinderbetreuung als Zukunftsmodell verkauft.

Doris Rauscher: "Wir als SPD fordern seit vielen Jahren, in Ausbildung und Arbeitsbedingungen der Pädagoginnen und Pädagogen zu investieren - zum Wohle unserer Kinder. Die schwarz-orange Koalition hat sich unseren konstruktiven Verbesserungsvorschlägen jahrelang verweigert und steht nun angesichts der Ganztagsgarantie mit dem Rücken zur Wand. CSU und Freie Wähler wechseln von einer langjährigen Mangelverwaltung nahtlos zur absoluten Bankrotterklärung."

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