SPD-Abgeordnete Doris Rauscher und Diana Stachowitz: Ein Netzwerk soll Frauen auffangen, die Opfer von Gewalt wurden und mit Präventionsangeboten dazu beitragen, dass sie schon im Vorfeld besser geschützt sind.
Frauen und Kinder in Bayern müssen endlich wirksam geschützt werden: Das fordern die SPD-Abgeordneten Doris Rauscher, Vorsitzende des Sozialausschusses, und Diana Stachowitz, arbeitsmarktpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion, in der heutigen Sitzung des Sozialausschusses. Dafür müssen CSU und Freie Wähler das Beratungs- und Interventionsangebot so ausbauen, dass sich gefährdete Frauen nicht nur sicher fühlen können, sondern auch sicher sind.
Bereits 2018 hat sich Bayern im Rahmen der Istanbul-Konvention verpflichtet, Gewalt gegen Frauen zu bekämpfen und Betroffenen Schutz und Unterstützung zu bieten. Dafür muss der Freistaat genügend Schutzunterkünfte für Opfer von Gewalt vorhalten. Diese Konvention haben CSU und Freie Wähler in Bayern nur unzureichend umgesetzt, kritisiert Rauscher: „Die Sachverständigenanhörung im März dieses Jahres hat gezeigt, wie groß die Defizite beim Kampf gegen Gewalt sind. Es fehlen Schutzkonzepte für Frauen mit spezifischem Betreuungsbedarf, für Transfrauen und für Frauen mit Migrationshintergrund.“
Stachowitz ergänzt: „Wir wollen, dass jede Frau, die Schutz sucht, Schutz findet. Deshalb brauchen wir mehr Frauenhausplätze. Die Konvention sieht pro 10.000 Menschen einen Platz in einem Frauenhaus vor. Wir haben in Bayern lediglich 375 Frauenhausplätze bei fast sieben Millionen Frauen. 375 statt der eigentlich vorgesehenen 700. Das ist einfach zu wenig!“ Die SPD fordert außerdem eine klare Aufgabenzuweisung zwischen der Landes- und kommunalen Ebene, damit die Arbeit reibungsloser verläuft und betroffene Frauen schneller Hilfe erhalten. Ebenso wichtig wäre es, Frauen, die nicht mehr unmittelbar von Gewalt betroffen sind, bei der Suche nach einer eigenen Wohnung zu unterstützen und damit das Modellprojekt der "SecondStage" auszuweiten.