Pflegekrise in Bayern: SPD will Pflegeberuf attraktiver machen

30. November 2022

Fraktionschef Florian von Brunn und Gesundheitsexpertin Ruth Waldmann: Berufsanerkennungen müssen beschleunigt werden - Bayern muss den Bau von Werkswohnungen der Pflegeeinrichtungen fördern

Angesichts des Pflegenotstands in Bayern fordert die SPD-Fraktion im Bayerischen Landtag, den Pflegeberuf attraktiver zu machen. Der SPD-Fraktionsvorsitzende Florian von Brunn betont: "Wir sehen jetzt, dass Söders ab Januar versprochene Pflegegarantie nicht klappen wird. Dass jeder pflegebedürftige Mensch einen Platz in einer Einrichtung bekommt, hört sich sehr schön an, ist von der Realität aber weit entfernt. Anstatt dass die Situation besser wird, steigt die Zahl der zu Pflegenden, während es weiterhin zu wenige Pflegerinnen und Pfleger gibt. Der Freistaat muss aber für die notwendige Infrastruktur für ein ausreichendes Pflegeangebot sorgen. Wir als SPD wollen, dass Bayern hier die Träger der Pflegeeinrichtungen unterstützt. Wir fordern zum Beispiel, dass der Bau von Werkswohnungen vom Freistaat gefördert wird. Für Pflegende, aber auch Auszubildende, wäre es ein echter Ansporn für die Wahl ihres Berufsortes, eine bezahlbare Wohnung in der Nähe ihres Arbeitsplatzes zu bekommen. Außerdem wollen wir weniger Bürokratie in der Pflege - die Pflegekräfte sollen sich auf die zu pflegenden Menschen konzentrieren können und nicht darauf, stapelweise Papier auszufüllen! Dadurch haben die Pflegerinnen und Pfleger mehr Zeit für die Menschen und der Beruf wird attraktiver."

Die Gesundheitsexpertin der SPD-Landtagsfraktion Ruth Waldmann erklärt: "Wir brauchen einen Fahrplan zur Pflegeplatz-Garantie! Für die Menschen, die in der Pflege arbeiten, für die zu pflegenden Menschen und auch für die pflegenden Angehörigen - die übrigens 76 Prozent der Pflege in Bayern stemmen. Herr Holetschek muss ganz klar sagen, wie lange es bis zur Garantie jetzt noch dauert - und was nötig ist, um die Garantie zu erreichen."

Die SPD-Fraktion fordert auch, die Berufsanerkennung für ausländische Fachkräfte in Bayern zu beschleunigen. "Fachkräfte aus dem Ausland, die wird dringend brauchen, machen mittlerweile einen Bogen in Bayern, weil es hier am längsten dauert, ihre Berufsabschlüsse anzuerkennen", so Waldmann. "Arbeitsbedingungen für Pflegekräfte werden nur dann besser, wenn es genug Kolleginnen und Kollegen gibt, die sich gegenseitig unterstützen. Hier muss Bayern schnell nachlegen."

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