Ohne gute Kenntnisse in Lesen und Schreiben gibt es keinen Bildungserfolg. Für die SPD-Landtagsfraktion sind die Ergebnisse des IQB-Bildungstrends besorgniserregend: Fast jeder siebte Schüler in Bayern erfüllt nach der Grundschule nicht die Mindestanforderungen. Ein Grund: die zunehmende Heterogenität an Schulen und fehlende Deutschkenntnisse. Die SPD will Schülerinnen und Schüler mit individuellen Lernangeboten besser fördern. Auf Initiative der Sozialdemokraten beschloss der Bildungsausschuss einstimmig, die Staatsregierung solle schnellstmöglich einen Bericht vorlegen, was sie als Reaktion auf die IQB-Ergebnisse unternommen hat und welche Strategien zur Förderung der Lesekompetenz vorliegen.
Alle Kinder in Bayern sollen die gleichen Chancen auf gute Bildung haben. Die SPD hat in den heutigen (08.12.) Beratungen im Bildungsausschuss gefordert, Kinder und Jugendliche, insbesondere mit Migrationshintergrund, gezielt zu unterstützen und Förderprogramme für Deutsch aufzulegen.
Die bildungspolitische Sprecherin und parlamentarische Geschäftsführerin Dr. Simone Strohmayr ist alarmiert: „Wir kämpfen schon lange für gute Schulen, an denen alle Kinder gefördert werden, unabhängig davon, wie groß der Geldbeutel der Eltern ist. CSU und Freie Wähler haben es versäumt, genügend Mittel bereitzustellen, um Lernrückstände, die unter anderem durch die Pandemie entstanden sind, aufzuholen. Stattdessen betreibt Piazolo Schönfärberei und relativiert die Mängel im bayerischen Schulsystem.“ Gemeinsam mit ihrer Kollegin Margit Wild, die ebenfalls bildungspolitische Sprecherin ist, fordert sie umgehend einen Bericht über geeignete Maßnahmen der Staatsregierung, um diesen besorgniserregenden Trend zu stoppen.
Wild: „Eine erfolgreiche Schullaufbahn gibt es nur mit guten Lesekompetenzen. Die IQB-Studie zeigt uns deutlich, dass die Kompetenzen unserer Schülerinnen und Schüler abnehmen und dass die Lücke zwischen guten und weniger guten Schülerinnen und Schülern immer größer wird. Hier muss dringend etwas geschehen. Unsere Universitäten haben bereits gute Konzepte entwickelt, wie man die Lesekompetenz der Schülerinnen und Schüler fördern kann – es braucht aber auch Raum und Zeit, diese Werkzeuge an den Schulen einzusetzen. Ich erwarte vom Ministerium, dass dies zeitnah ermöglicht wird.“
Für die Bildungspolitikerinnen sind auch der Fachkräftemangel und die schlechten Arbeitsbedingungen in Schulen ursächlich für die Lernrückstände bei vielen Schülern. Sie bekräftigen ihre Forderung nach einer Verschlankung des Lehramtsstudiums, um wieder mehr junge Menschen für ein Lehramtsstudium zu begeistern. Und bei der Bezahlung muss sich etwas tun: Auch Lehrkräfte an Grund- und Mittelschulen sollen A 13 erhalten.