Arbeitskräftemangel – SPD stellt Maßnahmenpaket vor

04. Mai 2023

Der sich verstärkende Arbeits- und Fachkräftemangel zählt zu den größten Herausforderungen für die bayerische Wirtschaft. Damit der Standort Bayern auch in Zukunft stark bleibt, müssen wir jetzt handeln. Die SPD-Landtagsfraktion hat ein Maßnahmenpaket erarbeitet, um alle Potentiale im Inland zu nutzen und zusätzlich Bayern attraktiver für ausländische Arbeitskräfte zu machen. „Wir brauchen beides“, sagt die arbeitsmarkpolitische Sprecherin Diana Stachowitz. „Eine gute Ausbildung im Inland – und attraktive Bedingungen für ausländische Arbeitskräfte“.

Die SPD setzt mit ihrem Arbeitskräfte-Paket auf drei Bausteine:

Junge Menschen in Ausbildung bringen

Wir wollen junge Menschen ermuntern, eine Berufsausbildung zu machen

  • durch gute Beratung (eine bessere Berufsvorbereitung schon in den Schulen, mehr Praktika und Programme sowie stärkere und besser mit den Schulen vernetzte Jugendberufsagenturen)

  • durch gute Rahmenbedingungen (kostengünstige Azubi-Appartements, ein kostenfreies Azubi-Ticket für den öffentlichen Nahverkehr, eine Azubi-Prämie von 300 Euro und eine verbesserte Teilzeitausbildung)

  • durch bessere Berufsschulen (Investitionen in Technik und Material, mehr Stellen auch für Sozialpädagog:innen, Psycholog:innen und Sprachfachkräfte).

Eine Strategie für berufliche Weiterbildung entwickeln

Wir wollen es den Menschen erleichtern, sich auf dem vertrauten oder einem ganz neuen Fachgebiet fortzubilden,

  • indem wir ein Recht auf Weiterbildung während der Arbeitszeit verankern (Bildungsfreistellungsgesetz).

  • indem wir kleine und mittlere Betriebe mit einem Fonds bei der Weiterbildung ihrer Mitarbeiter:innen unterstützen.

  • indem wir die Berufsschulen gezielt auch für Weiterbildung fit machen.

Ausländische Fachkräfte gut in den Arbeitsmarkt integrieren

Wir wollen Anreize setzen, damit gut ausgebildete Menschen zu uns kommen und hier auch bleiben

  • durch eine zentralisierte und schnelle Anerkennung von ausländischen Berufsabschlüssen ohne viel Bürokratie

  • durch berufsbegleitende Sprachkurse

  • durch gezieltes Engagement gegen Diskriminierung, vor allem in der Ausbildung.

Hintergrund

Laut einer Studie, die die SPD-Landtagsfraktion in Auftrag gegeben hat, stehen bei 1,2 Millionen Arbeitsplätzen starke Umwälzungen an, d.h. sie fallen entweder weg oder werden neu geschaffen. Das sind 15 Prozent aller Arbeitsplätze in Bayern. Oft sind für die neuen Arbeitsplätze völlig andere Fachkenntnisse notwendig als für die wegfallenden – darauf gilt es zu reagieren.

Schon jetzt gibt es in Bayern knapp 154.000 offene Stellen. Zum Ausbildungsbeginn im vergangenen Jahr waren 18.483 betriebliche Ausbildungsstellen unbesetzt – 18,4 Prozent mehr als 2021. Trotz dieser hohen Zahl sind viele junge Menschen ohne Ausbildungsplatz – oftmals, weil die Stellen zu weit vom Heimatort weg sind oder weil sie nicht den eigenen Berufsvorstellungen entsprechen. Zudem gehen die geburtenstarken Jahrgänge der „Baby Boomer“ demnächst in Rente. Die entstehende Lücke lässt sich mit dem heutigen Arbeitskräfteangebot nicht annähernd schließen.

Diana Stachowitz, arbeitsmarktpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion: „Bayern ist wirtschaftlich stark, und das soll auch so bleiben. Nur ist das leider kein Selbstläufer – wir als SPD wollen unseren jungen Leuten mit guten Ausbildungsangeboten beim Berufsstart helfen, Job-Wechslern die Chance zur Weiterbildung verschaffen und Bayern attraktiver für Arbeitskräfte aus dem Ausland machen.“

Anträge der SPD-Fraktion

1. Übergang Schule und Beruf

2. Investitionen in die Rahmenbedingungen der Ausbildung

3. Stärkung der Berufsschulen

4. Für eine bayerische Weiterbildungsstrategie

5. Integration in den Arbeitsmarkt durch zügige Berufsanerkennung

6. Integration in den Arbeitsmarkt durch berufsbegleitende Sprachkurse

7. Diskriminierung bei der Integration auf dem Arbeitsmarkt entgegenwirken

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