Flucht und Vertreibung gehören zu den schlimmsten und bedrückendsten Herausforderungen – und leider ist das Thema angesichts des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine wieder besonders aktuell. Daran haben rund 200 Menschen beim traditionellen Vertriebenenempfang von SPD-Fraktion und Seliger-Gemeinde im Plenarsaal des Bayerischen Landtags erinnert. Ausgezeichnet wurden Menschen, die sich für die Belange von Geflüchteten, Heimatvertriebenen und Aussiedlern einsetzen und für Verständigung stark machen.
„Russlands Krieg gegen die Ukraine und aufkommender Nationalismus in vielen Ländern Europas machen das Engagement für Frieden und Versöhnung in diesen Tagen umso wichtiger. Wir alle sind gefragt, Solidarität zu zeigen, Geflüchteten Schutz zu bieten und weiterhin Brücken zu bauen in die Länder Ost- und Mitteleuropas“, so der vertriebenenpolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, Volkmar Halbleib.
Beim 15. Empfang für Heimatvertriebene, Flüchtlinge und (Spät-)Aussiedler verlieh die Seliger-Gemeinde gleich zweimal den Wenzel-Jaksch-Gedächtnispreis: an die Ukrainische Freie Universität München und an Dr. Helmut Eikam, Mitglied des Präsidiums der Seliger-Gemeinde. Der „Brückenbauer“-Preis der SPD-Landtagsfraktion ging an die Initiative „Bürger fürs BADEHAUS Waldram-Föhrenwald e.V.“ und an Bernhard Fackelmann, Vorsitzender des Kulturwerks der Banater Schwaben.
Volkmar Halbleib: „Unsere Preisträgerinnen und Preisträger sind wahre Vorbilder. Sie bauen Brücken statt Mauern, schaffen Raum für Begegnung und bewahren Geschichte. Dabei dürfen wir sie nicht allein lassen. Gleich zu Beginn des russischen Angriffskrieges hat beispielsweise die Ukrainische Freie Universität das Studienangebot für geflüchtete Ukrainerinnen und Ukrainer ausgebaut und hilft seitdem den geflüchteten Studierenden unermüdlich. Was fehlt, sind ausreichend finanzielle Mittel von Seiten der Staatsregierung. Höchste Zeit, dass eine verlässliche Förderung geboten wird. Gleiches gilt für die Initiative „Bürger fürs BADEHAUS Waldram-Föhrenwald e. V.“.: Das Engagement der Ehrenamtlichen verdient dauerhafte Unterstützung. Die schwarz-orangene Koalition muss ihrem Bekenntnis zur Erinnerungskultur Taten folgen lassen und Projekte wie den Erinnerungsort Badehaus in die Regelförderung aufnehmen.“
Die Preisträgerinnen und Preisträger im Überblick (PDF, 88 kB)
Foto Ukrainische Freie Universität München