SPD fordert mehr Schutz für Wohnungslose

27. Dezember 2023

Immer mehr Menschen in Bayern haben kein Obdach: Gegenüber 2022 ist die Anzahl der Menschen, die in Notunterkünften leben, von rund 18.000 auf 32.000 im Jahr 2023 gestiegen. Auch bundesweit hat sich die Zahl der Wohnungslosen mit derzeit 400.000 im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt. Angesichts dieser besorgniserregenden Entwicklung fordert die Vorsitzende des Sozialausschusses, Doris Rauscher, effektive Maßnahmen, um Menschen vor Obdachlosigkeit zu schützen. Bestehende Projekte und Hilfenetze müssten auf ihre Wirksamkeit hin überprüft werden.

Für die sozialpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion Doris Rauscher sind die Gründe für Wohnlosigkeit vielfältig: „Hinter jedem Wohnungslosen steht ein persönliches Schicksal. Ob Jobverlust, Krankheit oder eine Trennung – Obdach- bzw. Wohnungslosigkeit trifft mittlerweile auch die Mitte der Gesellschaft. Angesichts des dramatischen Anstiegs an Betroffenen fordern wir von der Staatsregierung umgehend Auskunft darüber, inwieweit bestehende Hilfenetze greifen und an den Bedürfnissen vor Ort ausgerichtet sind. Wir wollen aber auch wissen, wo müssen wir handeln, wo müssen wir Hilfesysteme ausbauen, wo müssen wir sie verändern?“

Für Rauscher erschreckend ist, dass immer mehr junge Menschen und zunehmend auch Arbeitskräfte aus dem Niedriglohnsektor betroffen sind. Zudem verschärften gestiegene Miet- und Energiekosten die Wohnungsnot.

Die Technische Hochschule Nürnberg hat untersucht, wie Modellprojekte des Aktionsplanes „Hilfe bei Obdachlosigkeit“ die Hilfenetze vor Ort beeinflussen. Sozialexpertin Rauscher fordert von der Staatsregierung, die Ergebnisse der Studie zu berücksichtigen und daraus gezielte Schritte abzuleiten: „Die Studie soll zeigen, welche Wege es für Menschen aus der Obdachlosigkeit gibt und welche Maßnahmen notwendig sind, um Menschen langfristig vor Obdachlosigkeit zu schützen. Wir fordern Auskunft über die Studienergebnisse und mögliche Handlungsempfehlungen. Wichtig ist auch immer eine enge Zusammenarbeit mit den Kommunen und den sozialen Diensten vor Ort“.

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